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Risen 3: Titan Lords (Rollenspiel) – Ein Rollenspiel wie Whisky-Cola

Risen 2: Dark Waters konnte mich vor zwei Jahren nicht begeistern. Das Rollenspiel aus dem Hause Piranha Bytes war auf Konsolen eine technische Katastrophe und trotz idyllischer Karibik vermisste ich auf dem PC spannende Kämpfe, glaubwürdiges Figurenverhalten sowie eine fesselnde Story – vom miserablen Ende ganz zu schweigen. Jetzt  soll man die Augenklappen wieder öffnen. Haben die Entwickler aus den Fehlern gelernt? Wie spielt sich der Nachfolger Risen 3: Titan Lords?

© Piranha Bytes / Deep Silver

Schlösser knacken und stehlen

Was hat sich Piranha Bytes bloß bei diesen inkonsequenten Reaktionen auf Diebstähle gedacht? Wo ist da die Linie? Die Figuren reagieren im besten Fall unberechenbar, in den meisten Fällen viel zu milde oder gar nicht. Wenn es gut läuft, wird man erst mit einem Spruch wie „Hey, das kannst du doch nicht machen!“ ermahnt, wenn man etwas mitgehen lässt. Und wenn man es übertreibt, werden sogar im Idealfall Waffen gezückt und man wird sofort umgehauen. Aber dieses lobenswerte authentische Verhalten bildet die Ausnahme – es gibt keine klare Linie und im Zweifel keinerlei Konsequenzen.  

Wer sich als Langfinger etwas dazu verdienen will, hat es viel zu leicht, denn er kann nahezu überall am hellichten Tag

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An alle Langfinger: Die Fähigkeiten „Schleichen“ wird sehr schnell entwertet – die Figuren reagieren manchmal gar nicht auf Diebstahl. Die Reaktionen der KI sind komplett inkonsequent. © 4P/Screenshot

plündern – selbst bei wichtigen Leuten. Da steht ein grummeliger Hüne von einem Schmied in Calador vor mir, der mich gerade erst kennen lernt. Ich klaue einen Silberbecher von seinem Regal und er sagt: „Verflucht, was soll das werden?“ Okay, aber warum wirft er mich nicht raus? Danach schlendere ich zur Wand und greife mir noch dreist die große Flinte der Inquisition und… es passiert nichts! Bei den Eingeborenen kann ich vor den Augen des Häuptlings in den Zelten stibitzen oder die Kiste des Wächters Baraka hinter ihm einfach so öffnen.

Unglaubwürdiges Figurenverhalten


Dieses unglaubwürdige Verhalten zerstört nicht nur das Spielgefühl, sondern entwertet auch die Schleichfähigkeit, die man extra lernen muss. Und warum bestraft man dreiste Diebe nicht wenigstens mit Seelenabzügen, damit das Moralsystem besser genutzt wird? So passiert gar nix und man kann sich sehr komfortabel bereichern. Auch in einigen Quests ist die Reaktion der Figuren ein Witz: Da soll man die Eingeborene Miamiti so aus dem Dorf hinaus begleiten, dass sie möglichst nicht von einem Wächter gesehen wird. Aber wenn man bei Tage (!) am ersten Wächter mit ihr aus dem Dorf trabt, sagt er dazu… abermals nichts.

Noch bizarrer wird es, wenn Situationen mal eskalieren: Ich ziehe mein Schwert und hau dem verrückten Piraten Hawkins in Kila aufs Maul, bis er bewusstlos da liegt. Dann bestehle ich ihn, während mein Begleiter Bones mit Piraten weiterkämpft, die zur Hilfe kamen – so weit, so gut. Ich stecke mein Schwert dann ein und schaue mit anderen

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Selbst „komplexere“ Schlösser sind viel zu leicht geöffnet. Und man kann sich ewig Zeit lassen, ohne entdeckt zu werden… © 4P/Screenshot

wie ein Unschuldiger zu, wie Bones kämpft – niemand attackiert mich. Dann beame ich mich einfach zurück auf das Schiff, bevor ich wieder mit Bones losziehe. Gibt es jetzt wenigstens bei den Piraten irgendwelche Konsequenzen, wenn ich zurückkehre? Nein. Außerdem merken sich die Figuren nicht, wenn etwas fehlt. So kann man quasi nach dem Diebstahl direkt wieder ins normale Gespräch gehen. Und das ist ganz schwach, denn ich kann mir alles erlauben.

Wer als Langfinger spielen will, kommt auch sonst nicht auf seine Kosten. Das Minispiel mit dem Dietrich, den man vorsichtig zwischen den Schließköpfen hin und her schieben muss, damit letztlich alle oben bleiben, ist viel zu leicht – oftmals reicht es, wenn man das Ganze einfach hin und her bewegt. Selbst die komplexeren Schlösser hat man zu schnell geknackt. Zudem haben Misserfolge keinerlei Auswirkung auf die Figuren in der Umgebung: Wer sich also des Nachts an eine Truhe geschlichen hat, kann neben dem Schlafenden endlos lange und laut hantieren.

  1. JunkieXXL hat geschrieben:Färdisch!!! 31,5 Stunden. Für eine "Garagenproduktion" von 25 Leuten ist Risen 3 ein Meisterwerk, verglichen mit AAA-RPG's immerhin noch nett.
    Bin mal gespannt! Habe es gerade gekauft auf SteamAngebot 7 € Complete Edition! Buy or .....

  2. Brakiri hat geschrieben:
    Das Kampfsystem in D:OS hat mehr Tiefe und taktische Möglichkeiten als DA wohl je haben wird.
    Das hat Schach auch, aber das macht es nicht aufregend. Ich finde es schon wichtig, dass die Gefechte schnell und actiongeladen sind. Da müssen richtig die Fetzen fliegen, die Pumpe muss rasen, das Adrenalin muss sich durch die Adern walzen. Ich finde, dann macht es Spass. Den Reiz von rundenbasierten Gefechten hab ich nie verstanden. Ja, gut, die taktische Tiefe ... hm :Blauesauge:

  3. LePie hat geschrieben:Als Regelwerk für Kämpfe würde ich mir Optimalerweise etwas wie bei Tempel des elementaren Bösen wünschen. Etwas mehr Polishing und Bugfixing (und auch die anderen Parts wie etwa die Dialoge sollten besser gelungen sein) und man hätte ein tolles Spiel.
    Ja, die Umsetung der D&D 3.5er Regeln in ToEE war echt klasse.
    Leider gab es das danach nie wieder.
    Wir brauchen ein Pathfinder-Spiel :)
    @JunkieXXL
    Wem Awesome-Button und 5 Zaubesprüche reichen, dem wird DA sicher gefallen. Aber der Kampf ist in D:OS wirklich taktisch. Stein-Schere Prinzip für verschiedene Gegner usw. Das ahtte DA nie. Das war immer nur, mit den 5 gleichen Zaubern alles platt machen. In D:OS kannst du das nicht machen. Da musste überlegen wasde nimmst. Eiszauber gegen Frostelementare sind keine gute Idee und einen Blitzzauber zu nutzen, obwohl 3 deiner Leute ebenfalls im Wasser stehen ist auch eine schlechte Option.
    Das Kampfsystem in D:OS hat mehr Tiefe und taktische Möglichkeiten als DA wohl je haben wird.

  4. Brakiri hat geschrieben:
    LePie hat geschrieben:
    nico005 hat geschrieben:Aber gut, es ist trotzdem nicht schlecht und ohne Dragon Age 3 wäre es wohl das RPG des Jahres.
    Da kommt noch viel mehr 2014: Divinity: OS, Pillars of Eternity, Tales of Xilia 2, Wasteland 2 und Legend of Grimrock 2.
    Pfft, ich schätze DA3 kommt nicht mal in die Nähe dieser Spiele.
    Spiele grade Divinity:OS und freue mich wahnsinnig auf Wasteland 2, aber ich glaube nicht das DA3 diesen Spielen auch nur annähernd das Wasser reichen kann, und damit meine ich nicht Grafik, schöne Blubber-Räder sondern Stories, Gameplay und Regelwerke.
    Divinity 3 hat lahmarschige rundenbasierte Kämpfe, ne unzureichende Vertonung und eine dürftige Inszenierung. Für mich ist das nix.

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