Schlösser knacken und stehlen
Was hat sich Piranha Bytes bloß bei diesen inkonsequenten Reaktionen auf Diebstähle gedacht? Wo ist da die Linie? Die Figuren reagieren im besten Fall unberechenbar, in den meisten Fällen viel zu milde oder gar nicht. Wenn es gut läuft, wird man erst mit einem Spruch wie „Hey, das kannst du doch nicht machen!“ ermahnt, wenn man etwas mitgehen lässt. Und wenn man es übertreibt, werden sogar im Idealfall Waffen gezückt und man wird sofort umgehauen. Aber dieses lobenswerte authentische Verhalten bildet die Ausnahme – es gibt keine klare Linie und im Zweifel keinerlei Konsequenzen.
Wer sich als Langfinger etwas dazu verdienen will, hat es viel zu leicht, denn er kann nahezu überall am hellichten Tag
plündern – selbst bei wichtigen Leuten. Da steht ein grummeliger Hüne von einem Schmied in Calador vor mir, der mich gerade erst kennen lernt. Ich klaue einen Silberbecher von seinem Regal und er sagt: „Verflucht, was soll das werden?“ Okay, aber warum wirft er mich nicht raus? Danach schlendere ich zur Wand und greife mir noch dreist die große Flinte der Inquisition und… es passiert nichts! Bei den Eingeborenen kann ich vor den Augen des Häuptlings in den Zelten stibitzen oder die Kiste des Wächters Baraka hinter ihm einfach so öffnen.
Unglaubwürdiges Figurenverhalten
Dieses unglaubwürdige Verhalten zerstört nicht nur das Spielgefühl, sondern entwertet auch die Schleichfähigkeit, die man extra lernen muss. Und warum bestraft man dreiste Diebe nicht wenigstens mit Seelenabzügen, damit das Moralsystem besser genutzt wird? So passiert gar nix und man kann sich sehr komfortabel bereichern. Auch in einigen Quests ist die Reaktion der Figuren ein Witz: Da soll man die Eingeborene Miamiti so aus dem Dorf hinaus begleiten, dass sie möglichst nicht von einem Wächter gesehen wird. Aber wenn man bei Tage (!) am ersten Wächter mit ihr aus dem Dorf trabt, sagt er dazu… abermals nichts.
Noch bizarrer wird es, wenn Situationen mal eskalieren: Ich ziehe mein Schwert und hau dem verrückten Piraten Hawkins in Kila aufs Maul, bis er bewusstlos da liegt. Dann bestehle ich ihn, während mein Begleiter Bones mit Piraten weiterkämpft, die zur Hilfe kamen – so weit, so gut. Ich stecke mein Schwert dann ein und schaue mit anderen
wie ein Unschuldiger zu, wie Bones kämpft – niemand attackiert mich. Dann beame ich mich einfach zurück auf das Schiff, bevor ich wieder mit Bones losziehe. Gibt es jetzt wenigstens bei den Piraten irgendwelche Konsequenzen, wenn ich zurückkehre? Nein. Außerdem merken sich die Figuren nicht, wenn etwas fehlt. So kann man quasi nach dem Diebstahl direkt wieder ins normale Gespräch gehen. Und das ist ganz schwach, denn ich kann mir alles erlauben.
Wer als Langfinger spielen will, kommt auch sonst nicht auf seine Kosten. Das Minispiel mit dem Dietrich, den man vorsichtig zwischen den Schließköpfen hin und her schieben muss, damit letztlich alle oben bleiben, ist viel zu leicht – oftmals reicht es, wenn man das Ganze einfach hin und her bewegt. Selbst die komplexeren Schlösser hat man zu schnell geknackt. Zudem haben Misserfolge keinerlei Auswirkung auf die Figuren in der Umgebung: Wer sich also des Nachts an eine Truhe geschlichen hat, kann neben dem Schlafenden endlos lange und laut hantieren.
Risen III und RPG des Jahres? Womit hätte es das verdient? Weil es der fünfte Klon eines Spieles aus dem Jahre 2001 ist?
Leider gab es das danach nie wieder.
Wir brauchen ein Pathfinder-Spiel
@JunkieXXL
Wem Awesome-Button und 5 Zaubesprüche reichen, dem wird DA sicher gefallen. Aber der Kampf ist in D:OS wirklich taktisch. Stein-Schere Prinzip für verschiedene Gegner usw. Das ahtte DA nie. Das war immer nur, mit den 5 gleichen Zaubern alles platt machen. In D:OS kannst du das nicht machen. Da musste überlegen wasde nimmst. Eiszauber gegen Frostelementare sind keine gute Idee und einen Blitzzauber zu nutzen, obwohl 3 deiner Leute ebenfalls im Wasser stehen ist auch eine schlechte Option.
Das Kampfsystem in D:OS hat mehr Tiefe und taktische Möglichkeiten als DA wohl je haben wird.