Charakterentwicklung
Was macht man mit all dem Ruhm? Das sind quasi Erfahrungspunkte. Acht Attribute kann man damit steigern – von Nahkampf und Fernkampf über List bis Fingerfertigkeit, Geist und Magie. Wer dort investiert, macht entweder mehr Schaden oder steigert weitere Fähigkeiten. Nur wer in die List investiert, wird in den Gesprächen das Einschüchtern oder Überzeugen erfolgreich einsetzen können. Wer seinen Geist schult, kann Tränke brauen oder die
Astralsicht verbessern. Wozu brauche ich Letztere? Damit ich noch besser Dinge sehen und einsacken kann, obwohl das Inventar ohnehin schnell rappelvoll ist…verschenkte Parapsychologie für Sammler.
Schön ist, dass man bestimmte Fähigkeiten über Trainer erlernen muss. Der Wirt Spencer kann einen zum „Krämer“ machen, so dass man Rabatte bekommt – man kann aber auch das Schmieden, das Stehlen und zig andere Dinge lernen. Wer sich einer Fraktion anschließt, kann sich zudem spezialisieren – sowohl, was die Fähigkeiten als auch die Ausrüstung betrifft. Warum ich bisher so wenig über die Voodoo-Piraten, Dämonenjäger und Magier gesprochen habe? Weil diese Gruppen als aktiv Handelnde ebenfalls kaum spürbar sind; das Drehbuch verschenkt auch diese politischen Konflikte als Motor für die Story.
Viel zu experimentieren
Risen 3 ist ein Spielplatz für kleine belanglose Experimente am Rande. Man kann sich à la Assassin’s Creed im Schiffskampf inklusive aktiver Steuerung und Kanonenbeschuss versuchen, Talismane erstellen, temporär stärkende Tränke brauen, Gegner verfluchen, Geister im Kampf als Helfer erschaffen, sich in einen Papageien verwandeln, um in höhere oder entfernte Bereiche zu fliegen oder Äffchen zähmen, um sie in unzugängliche Höhlen zu schicken. Auch bessere Waffen lassen sich basteln: Man kann aus einer einfachen Machete mit Eisenerz und Messer z.B. ein Haumesser anfertigen.
Das Inventar ist zwar auf den ersten Blick gut strukturiert, aber man vermisst zum einen mehr Komfort wie z.B. Waffen- und Rüstungsvergleiche. Zum anderen fragt man sich, warum gerade Briefe und Bücher unter „Plunder“ abgelegt werden. Vielleicht liegt das daran, dass man alles Geschriebene lieblos über automatische Questaktualisierungen in das Spieldesign integriert, anstatt mal ein Rätsel im Text zu verstecken. All das ist symptomatisch für ein oberflächliches Spieldesign, das sich nicht an den anspruchsvollen Abenteurer, sondern eher an den Läufer und Sammler richtet. Unter der hübschen Kulisse ist Risen 3 letztlich ein sehr flaches Erlebnis.
Risen III und RPG des Jahres? Womit hätte es das verdient? Weil es der fünfte Klon eines Spieles aus dem Jahre 2001 ist?
Leider gab es das danach nie wieder.
Wir brauchen ein Pathfinder-Spiel
@JunkieXXL
Wem Awesome-Button und 5 Zaubesprüche reichen, dem wird DA sicher gefallen. Aber der Kampf ist in D:OS wirklich taktisch. Stein-Schere Prinzip für verschiedene Gegner usw. Das ahtte DA nie. Das war immer nur, mit den 5 gleichen Zaubern alles platt machen. In D:OS kannst du das nicht machen. Da musste überlegen wasde nimmst. Eiszauber gegen Frostelementare sind keine gute Idee und einen Blitzzauber zu nutzen, obwohl 3 deiner Leute ebenfalls im Wasser stehen ist auch eine schlechte Option.
Das Kampfsystem in D:OS hat mehr Tiefe und taktische Möglichkeiten als DA wohl je haben wird.