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Risen 3: Titan Lords (Rollenspiel) – Ein Rollenspiel wie Whisky-Cola

Risen 2: Dark Waters konnte mich vor zwei Jahren nicht begeistern. Das Rollenspiel aus dem Hause Piranha Bytes war auf Konsolen eine technische Katastrophe und trotz idyllischer Karibik vermisste ich auf dem PC spannende Kämpfe, glaubwürdiges Figurenverhalten sowie eine fesselnde Story – vom miserablen Ende ganz zu schweigen. Jetzt  soll man die Augenklappen wieder öffnen. Haben die Entwickler aus den Fehlern gelernt? Wie spielt sich der Nachfolger Risen 3: Titan Lords?

© Piranha Bytes / Deep Silver

Fazit

Nach dem peinlichen Einstieg wollte ich als Fantasyfan wegrennen. Und falls ihr euch für PS3 oder 360 entscheidet, wird euch die mangelhafte Technik direkt zum Umtausch beamen. Warum wird so eine billige Konsolenversion überhaupt produziert? Aber wenn man die Fluchtreflexe auf dem PC bekämpft und die schwache Hintergrundstory nicht so ernst nimmt, entfaltet sich ein streckenweise solides Abenteuer in offener Inselwelt. Die Vielfalt und Vernetzung der Quests ist ebenso lobenswert wie die idyllische Kulisse. Es gibt viel zu sammeln, viel zu tun, viel zu sehen – und es gibt endlich wieder drei Fraktionen. Und bis zu einem Punkt hätte dieses Abenteuer locker das beste der Reihe werden können. Aber dann kommen die vielen Dämpfer für anspruchsvolle Rollenspieler: Es gibt kaum politische Konflikte zwischen den Parteien, die Dialoge sind weitgehend belanglos und linear, das Pseudo-Moralsystem greift überhaupt nicht ins Spielerlebnis ein, die Astralsicht ist überflüssig und die Dauerberieselung mit „Ruhm“ entwertet die Freude über echte Leistungen. Hinzu kommt ein sprödes Kampfsystem, das mit einer zickigen Kamera nervt und ein viel zu starker Held, der in den wichtigen letzten Stunden alles weghauen kann. Richtig ärgerlich, weil ein Rückschritt, ist das inkonsequente Figurenverhalten nicht nur beim Diebstahl – so verliert die Welt nicht nur aufgrund des schwachen Drehbuchs zu schnell an Glaubwürdigkeit. Back to the roots? Piranha Bytes gelingt es nur sporadisch, an den schroffen Charme der Gothic-Zeiten anzuknüpfen, der von einigen guten deutschen Sprechern und typisch derben Kommentaren getragen wird. Aber düstere Dämonenfantasy und kunterbunte Piratenkaribik schmeckt letztlich so dünn wie Whisky-Cola. Man vermisst ein konsequenteres Spieldesign und den puren, unverwechselbaren Charakter in diesem für die Masse zurechtgemixten Rollenspiel.

Wertung

360
360

Finger weg von der Konsolenversion: Technisch unheimlich schwach!

PC
PC

Ein solides Rollenspiel mit vielen Quests für Sammler in hübscher Landschaft, das mit einer schwachen Story, hektischem Kampfsystem und fehlenden Konsequenzen ernüchtert.

PS3
PS3

Finger weg von der Konsolenversion: Technisch unheimlich schwach!

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  1. JunkieXXL hat geschrieben:Färdisch!!! 31,5 Stunden. Für eine "Garagenproduktion" von 25 Leuten ist Risen 3 ein Meisterwerk, verglichen mit AAA-RPG's immerhin noch nett.
    Bin mal gespannt! Habe es gerade gekauft auf SteamAngebot 7 € Complete Edition! Buy or .....

  2. Brakiri hat geschrieben:
    Das Kampfsystem in D:OS hat mehr Tiefe und taktische Möglichkeiten als DA wohl je haben wird.
    Das hat Schach auch, aber das macht es nicht aufregend. Ich finde es schon wichtig, dass die Gefechte schnell und actiongeladen sind. Da müssen richtig die Fetzen fliegen, die Pumpe muss rasen, das Adrenalin muss sich durch die Adern walzen. Ich finde, dann macht es Spass. Den Reiz von rundenbasierten Gefechten hab ich nie verstanden. Ja, gut, die taktische Tiefe ... hm :Blauesauge:

  3. LePie hat geschrieben:Als Regelwerk für Kämpfe würde ich mir Optimalerweise etwas wie bei Tempel des elementaren Bösen wünschen. Etwas mehr Polishing und Bugfixing (und auch die anderen Parts wie etwa die Dialoge sollten besser gelungen sein) und man hätte ein tolles Spiel.
    Ja, die Umsetung der D&D 3.5er Regeln in ToEE war echt klasse.
    Leider gab es das danach nie wieder.
    Wir brauchen ein Pathfinder-Spiel :)
    @JunkieXXL
    Wem Awesome-Button und 5 Zaubesprüche reichen, dem wird DA sicher gefallen. Aber der Kampf ist in D:OS wirklich taktisch. Stein-Schere Prinzip für verschiedene Gegner usw. Das ahtte DA nie. Das war immer nur, mit den 5 gleichen Zaubern alles platt machen. In D:OS kannst du das nicht machen. Da musste überlegen wasde nimmst. Eiszauber gegen Frostelementare sind keine gute Idee und einen Blitzzauber zu nutzen, obwohl 3 deiner Leute ebenfalls im Wasser stehen ist auch eine schlechte Option.
    Das Kampfsystem in D:OS hat mehr Tiefe und taktische Möglichkeiten als DA wohl je haben wird.

  4. Brakiri hat geschrieben:
    LePie hat geschrieben:
    nico005 hat geschrieben:Aber gut, es ist trotzdem nicht schlecht und ohne Dragon Age 3 wäre es wohl das RPG des Jahres.
    Da kommt noch viel mehr 2014: Divinity: OS, Pillars of Eternity, Tales of Xilia 2, Wasteland 2 und Legend of Grimrock 2.
    Pfft, ich schätze DA3 kommt nicht mal in die Nähe dieser Spiele.
    Spiele grade Divinity:OS und freue mich wahnsinnig auf Wasteland 2, aber ich glaube nicht das DA3 diesen Spielen auch nur annähernd das Wasser reichen kann, und damit meine ich nicht Grafik, schöne Blubber-Räder sondern Stories, Gameplay und Regelwerke.
    Divinity 3 hat lahmarschige rundenbasierte Kämpfe, ne unzureichende Vertonung und eine dürftige Inszenierung. Für mich ist das nix.

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