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R.U.S.E. – Don’t believe what you see (Taktik & Strategie) – R.U.S.E. – Don’t believe what you see

Echtzeitstrategie? Langweilig! Der Zweite Weltkrieg? Oh nein, nicht schon wieder! Wer mit dieser verständlichen Skepsis einen Bogen um RUSE macht, wird ein ebenso cleveres wie kreatives Kriegsspiel verpassen. Ubisoft kann den platt gewalzten Schlachtfeldern tatsächlich eine neue Facette abgewinnen: Zum ersten Mal befehligt man seine Truppen mit Pokerspannung im Nacken und Brettspielflair vor Augen.

© Eugen Systems / Ubisoft

Bauen solange die Beute reicht

Leider täuscht die grandiose Panoramaperspektive über die Schwächen im Texturdetail hinweg.

Alle Fraktionen verfügen zwar auf den ersten Blick über identische Truppentypen, aber innerhalb der Waffengattungen gibt es doch kleine Unterschiede, was die Anzahl der Bunker oder die Schlagkraft einzelner Fahrzeuge angeht – wer die Italiener einsetzt, hat kaum defensive Stellungen und wird selbst mit seinem schwersten Panzer keine Chance gegen die Kolosse der Deutschen haben. Die Amerikaner und Briten haben etwas mehr Kraft in der Luft als die Franzosen und nur die Russen dürfen den Mehrfachraketenwerfer „Katyusha“ einsetzen, falls sie ihn erforschen. Obwohl gerade die Italiener sehr schwach wirken, kann man mit jeder Nation jede andere schlagen, denn es geht nicht zuallererst um die totale Vernichtung oder offene Schlachten im XXL-Maßstab, sondern um den geschickten Einsatz kleinerer Verbände.

Und hier reichen manchmal die Nadelstiche gegen die vermeintlich Großen. Das Schöne ist nämlich, dass RUSE die Effizienz mit Punkten belohnt: Wer einen stärkeren, also hinsichtlich der Kosten teuren Feind besiegt, kassiert auch deutlich mehr Punkte – wer also mit den günstigen Fußtruppen ständig Panzer plättet, macht ordentlich Nettogewinn. Wer es mit der Kanonenfuttermentalität zu weit treibt, wird keine Punkte gewinnen. Dazu zählt auch das Ausbeuten von Rohstoffpunkten, denn ohne Dollars ist auch in RUSE nix los. Ein Königstiger verschlingt satte 50.



Um Gebäude oder Fahrzeuge überhaupt bauen zu können, braucht man Geld, das man wiederum von den fest auf der Karte installierten Nachschublagern bekommt, die zu Beginn neutral sind und erobert bzw. bebaut werden können. Das sorgt umgehend für eine geostrategische Gewichtung, denn diese wertvollen Orte sollte man zügig sichern und schnell ausbeuten, bevor sie erschöpft sind. So beginnt vor allem im Multiplayer schon früh ein Wettlauf um die besten Plätze – auf dem PC für bis zu acht, auf den Konsolen für bis zu vier Kontrahenten. Man kann einen Feind finanziell in die Knie zwingen, indem man dessen Lager einfach erobert oder seine verwundbaren Laster auf den Versorgungsstraßen attackiert, bevor sie ihre Dollars ins Hauptquartier schaffen. Oder man stärkt seine eigenen Finanzen über die Errichtung eines Verwaltungsgebäudes, denn das bringt automatisch alle vier Sekunden einen Dollar.

Sichtweite und Feuerradius

Welcher Panzer darf es sein? Man kann Prototypen erforschen und bestehende Modelle aufrüsten.

Die Infanterie spielt eine entscheidende Rolle in RUSE, denn nur sie kann nicht nur Gebäude erobern. Außerdem ist sie, ähnlich wie in World in Conflict <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=9549′)“>

, sehr schlagkräftig aus Wäldern heraus: Wenn man sie zwischen den Bäumen beiderseits einer Straße versteckt oder in einer Stadt mit ihnen einen Hinterhalt legt, kann sie verheerenden Schaden mit ihren Panzerfäusten anrichten und ganze Kolonnen an Panzern oder auch feindlicher Schützen vernichten. Man kann gerade enge Passagen sehr lange halten, obwohl man in der Unterzahl ist. Das zwingt wiederum dazu, dass man vor einem Angriff die Aufklärung nutzt, um sie zu enttarnen – entweder über Listen oder eigene Erkundungsfahrzeuge. Stellt man diese neben die eigenen Geschütze, profitieren sie direkt und feuern weiter.

Nicht nur die Wälder und Städte bilden wichtige Elemente innerhalb der Aufklärung des Vorfeldes. Auch die Berücksichtigung der möglichen Schussreichweite und der Winkel spielt eine große Rolle: Wenn ich einen Panzer in die Stadt fahre, kann er den Wald dahinter nicht unter Beschuss nehmen, wohl aber den Teil der Straße bis zur nächsten Kurve – all das wird kontextsensitiv über markierte Radien angezeigt; sehr schön! Und wenn ich meiner Artillerie kein Ziel über die Aufklärung feindlicher Gebäude geben kann, wird sie nicht loslegen können. Je nach Gelände ändert sich zudem der Feuerradius und damit die Effizienz der Einheiten – Berge, Städte und Wälder bilden Hindernisse, die man beachten sollte, um optimale Schusskegel zu finden.      

  1. Endlich eine vernünftige Innovation im RTS-Genre. Die Täuschungstaktiken sind sehr interessant und erhöhen die taktischen Anteile des Spiels beträchtlich. Allerdings...der Hardwarehunger ist nicht ohne (und wer ein Strategiespiel auf Konsolen spielt, der hat ohnehin ein Problem ;) )
    Im Gegensatz zum (wenn auch sehr guten) Starcraft, dass bei Anfängern auf "Viele Einheiten farmen und dann damit den Gegner überrenn" hinausläuft.

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