Dass Shroud of the Avatar als geistiger Nachfolger von
Ultima
und Ultima Online gilt, merkt man bereits sehr früh. So müssen auch hier zunächst Fragen zu moralischen Dilemmata beantwortet werden, die Auswirkungen auf den Spieleinstieg als Avatar in einer unbekannten Welt haben.
Zwar sind die Fragestellungen überschaubar und das Ergebnis nicht bindend, aber wer will, kann die Interpretationen des Orakels als Kompass für einen Auftakt auf dem Pfad des Muts, der Wahrheit oder der Liebe nehmen.
Dabei wird sowohl entschieden wo als auch als wer man das Abenteuer um vergessene Tugenden beginnt. Doch keine Sorge: weder Handlungsverlauf, noch Charakterentwicklung werden dadurch eingeschränkt. Jedem stehen sämtliche Wege und Möglichkeiten offen. Lediglich der Einstiegspunkt ist ein anderer. Mal beginnt man eher in der Haut eines Kriegers, mal in der eines Zauberers und mal in der eines Bogenschützen. Feste Klassenzugehörigkeiten gibt es jedoch keine.
Auch Name, Geschlecht und Aussehen kann man via Editor frei bestimmen. Die Möglichkeiten sind allerdings etwas unausgewogen. So gibt es zwar allerlei anatomische Schieberegler, mit denen man die Form der Nasenspitze, den Abstand der Augen oder den Überstand des Kiefers einstellen kann. Aber in punkto Statur, Frisuren und Farbwahl ist man doch vergleichsweise eingeschränkt.
Neue Welt
Die Welt, die man anschließend betritt, hört jedenfalls auf den Namen Novia und bietet eine Mischung aus mittelalterlicher Fantasy mit Menschen, Elfen und Kobolden sowie technologischer Kuriositäten wie kleinen Überwachungsdrohnen. Wie die im Zusammenhang stehen, ist anfangs völlig unklar, auch wenn man selbst aus einer modernen Zeit irgendwie hierher verfrachtet wurde.
Wer mehr darüber herausfinden will, muss den Pfaden der drei Tugenden folgen und damit verbundene Herausforderungen bestehen. Und das alles unter der Leitung eines mysteriösen Orakels.
Doch egal, wo man seine Reise beginnt, Novia scheint riesig, die über eine erkundbare Weltkarte erreichbaren Schauplätze zahlreich, manche Orte gar nicht zu Fuß, sondern nur per Schiff erreichbar. Darüber hinaus existiert aber auch ein zunächst undurchsichtiges Teleportationssystem, das zu verschiedenen Zeiten Passagen zu unterschiedlichen Orten erlaubt. Wer’s eilig hat, kann in einer Hommage an Monty Pythons Ritter der Kokosnuss sogar mit entsprechendem Schalengeklapper durch die Gegend galoppieren und so schneller vorankommen.
Die Frage ist natürlich, ob all die vielen Baustellen noch behoben werden können, denn ob man mit diesem Spiel langfristig Geld verdienen wird, sei dahingestellt. Da kaum bekannt, in schlechtem Zustand und nicht gerade hoch bewertet, wird das Game kein Finanzierungs-Selbstläufer werden.
Das es an vielen Ecken und Kanten unfertig ist stimmt.
Allerdings finde ich es schade, dass im Artikel nicht auf die Free Trial (siehe Website) hingewiesen wird. Denn so kann man sich selbst einen Eindruck verschaffen und entscheiden, ob das etwas sperrige MMO etwas für einen ist.
Ultima hin- oder her, das Spiel hätte anhand der Bugs und fehlenden Sachen schlichtweg nicht den EA verlassen dürfen. Keine Ahnung was die Leute jeweils reitet, das Ding so unpoliert zu releasen, gut wird wahrscheinlich am Mangel an Finanzen gelegen haben (na, das will ich doch mal hoffen...). Ich könnte mich, wenn ich Kingdome Come endlich mal durch habe, mich schon für sowas begeistern aber mit den Bugs und Co.? Nee, danke. Wenn sie gefixt sind später, vielleicht eher.