Hinzu kommt: Für jeden erfolgreichen Schwachstellentreffer steigt der Kombozähler im rechten oberen Bildschirmeck um einen Punkt. Haben all eure Partymitglieder ihre Attacken durchgeführt, initiiert Ringo einen sogenannten Dämonentanz, der je nach Kombozählerziffer noch mal eine gehörige Portion Zusatzschaden verursacht. Mit anderen Worten: Wer zügig die Schwächen eines Gegnertyps herausfindet und diese dann gezielt ausnutzt, ist klar im Vorteil.
Das Schöne bei Souls Hackers 2: Im Spielverlauf ergänzen die Macher das Kampfsystem mehrfach um zusätzliche Mechaniken, die neue taktische Winkelzüge erlauben. Mit Hilfe sogenannter Anführer-Skills dürft ihr später zum Beispiel Dämonen mitten im Kampf gegen besser geeignete austauschen (was sonst nicht erlaubt ist) oder den Kombozähler auch dann in die Höhe schnellen lassen, wenn alle Teammitglieder lediglich Standardangriffe nutzen. Ergänzt man nun noch Dinge wie Statuseffekte, Tandem-Skills, Affinitäten verstärkende Arkristalle und die breite Palette an kreativen Dämonentypen, bleibt ein Kampfsystem, das sich über weite Strecken frisch anfühlt und zudem praktische Komfortfunktionen bereithält, allen voran den Auto-Angriff. Ist er aktiv, decken Ringo und ihre Truppe Widersacher im Schnellvorlauf mit Standardangriffen ein. Duelle gegen Low-Level-Feindpack sind damit im Handumdrehen erledigt.
Und der Schwierigkeitsgrad? Präsentiert sich recht ausgewogen, sofern euer Heldenquartett durch regelmäßige Konfrontationen ein ähnliches Erfahrungslevel beibehält wie eure Gegner. Eine Ausnahme bilden die zahlreichen Bosskämpfe: Wer sie ohne wichtige Heil- und Wiederbelebungs-Items in Angriff nimmt, das Equipment seiner Truppe nicht gezielt verbessert und nicht die richtigen Dämonen mitführt, braucht nicht selten mehrere Anläufe.
Stichwort: Dämonen
Die heuert ihr in der Regel innerhalb der Dungeons im Tausch gegen Geld, Treffer- oder Magiepunkte an. Einmal Teil eures Teams, leveln sie dann ebenfalls mit und erlernen auf diese Weise neue Skills. Wer Zirkusdirektor Victor im Roppo-Reich einen Besuch abstattet, darf sogar zwei bereits angeheuerte Dämonen miteinander verschmelzen, um einen gänzlich neuen Dämon mit oft deutlich höherem Erfahrungslevel zu erschaffen. Aus der Bestie „Hase von Inaba“ und der Feen-Figur „Jack Frost“ wird so beispielsweise ein sogenannter „Gasteufel“. Positiver Nebeneffekt dieser Dämonenfusion: Ihr bestimmt, welche Fähigkeiten der neue Dämon von den anderen beiden Dämonen erbt. Das Skillset solcher Kreaturen lässt sich also prima maßschneidern und an den eigenen Spielstil anpassen.
Dröge Dungeon-Exploration
Während das Kampfsystem und der damit einhergehende Fundus an Dämonen einen bleibenden Eindruck hinterlassen, lässt sich das vom Design der Dungeons leider nicht behaupten. In der Mehrzahl der Fälle bahnt ihr euch einen Weg durch oft gerade oder rechtwinklig angelegt Gänge, die die Entwickler viel zu häufig in düsteren Locations ansiedeln. Nach einem Abstecher in einem Container-Terminal geht’s unter anderem gleich zweimal hintereinander in typisch japanische U-Bahn-Schächte – nicht sonderlich abwechslungsreich!
Der ultimative Tipp:
Deaktiviertman die Tipps in den Optionen, verschwinden die Ladezeiten.
Dungeons und Nebenquests bleiben jedoch öde.
Ich gehöre allerdings zu den Menschen, die der Meinung sind, dass Äpfel und Birnen sehr gut zu vergleichen sind.
Mein Unverständnis bleibt jedenfalls. Nochmal, das sind Atlus und Sega. Die Persona-Spiele haben sich zig-millionen Mal verkauft, trotz des hohen Preises. Zwischen einem Greedfall, das erstens günstiger ist und zweitens deutlich weniger Einheiten verkauft (also mehr "Nische" ist anscheinend), und dem hier liegen grafisch in der Tat Welten. Die sehe ich zwischen Greedfall und Gollum übrigens nicht, zumindest, wenn ich mir z. B. die Gamestar-Bilderstrecke von deren Titelstory ansehen. Man könnte jetzt natürlich alles mit "Japan" wegdiskutieren, aber das wäre mir zu einfach. :p Außerdem gibts es sowas wie Scarlet Nexus, Tales of Arise, God Eater 3, Dragon Quest 11, zig China-RPGs wie Sword & Fairy 7 und viele mehr, wo der Unterschied zum aktuellen Stand wenigstens nicht so riesig auffällt. Ich meine, guck dir die Screenshot auf der dritten Seite des Tests an, das ist schon, puh, ziemlich arm.
Vielleicht bin ich da ja etwas ganz Großem auf der Spur, und am Ende stellt sich heraus, dass Japan uns über Jahre hinweg konditioniert hat, und die uns inzwischen jeden billig zusammengeklatschten 08/15-Grindrotz für annähernd 100 Ocken verticken können!!
Nee, ok, ich bin ja schon ruhig.
Edit: Sätze sollten Sinn ergeben. Das tun sie jetzt...
Mich ärgert diese Veröffentlichkeitspolitik schon ein bisschen. Die Version mit dem Day 1 DLC kostet 10 Euro extra. Das bin ich noch bereit zu zahlen. Aber die Version mit allen Dämonen kostet ZUSÄTZLICH nochmal 20 Euro oben drauf. Das lohnt sich einfach nicht für eine handvoll zusätzliche Dämonen, auch wenn da durchaus coole dabei sind. Es stört mich aber, das man als Day-One Kunde direkt im Content beschnitten ist, weil man "nur" 70€ statt 90€ für ein AA-Spiel gezahlt hat.
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Kommt alles noch, ist leider nicht die einzige Baustelle. Aber ja, da besteht Nachholbedarf!
Und Japan-Liebhaber sind auch hohe Preise gewohnt: Guck dir mal die Preise für Blurays zu Anime-Serien an, die wegen der geringen Abnehmer-Anzahl die gerne ein Vielfaches von Blurays zu US-Serien kosten.
Gollum hingegen ist mit Herr der Ringe eine der bekanntesten Fantasy-Buchreihen überhaupt - gleich nach Harry Potter und der Bibel. Es ist erstmal ein Fehler einen solchen Titel im Mid Budget Bereich anzusetzen, aber selbst mit Spielen in diesem Preissegment konnte Gollum mMn nicht mithalten.
Greedfall (Spiders, Frankreich),
Kingdom Come Deliverence (Warhorse, Tschechien)
Sherlock Holmes Chapter One (Frogwares, Ukraine)
Keiner davon ist AAA, alle machen Fehler und haben technische Schwächen, die sich ein Ubi-Titel nicht erlauben kann, aber sie sehen dennoch...