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System Shock (Rollenspiel) – Spannender Sci-Fi-Thriller mit spielerischen Schwächen

Vor rund 30 Jahren, genau genommen am 23. September 1994, erschien mit System Shock ein 3D-Action-Hit der besonderen Art. Er wagte den Versuch, ein narratives Rollenspiel mit Adventure-Elementen und einem Shooter-lastigen Gameplay zu verbinden. Dies gelang, auch aufgrund seiner für damalige Verhältnisse hohen technischen Qualität, hervorragend. Die komplexe, mit Wendungen gespickte Story, ein atmosphärisch düsteres Setting, die hohe Handlungsfreiheit – all das ebnete den Weg für immersive Spiele wie Deus Ex, Bioshock oder sogar Prey. Nachdem man mit der ersten Fassung des 2016 als Kickstarter-Projekt ins Leben gerufenen Unterfangens bei den Fans noch auf herbe Kritik stieß, wagen die Retro-Experten der Nightdive Studios rund um die Gebrüder Kick nun ihren zweiten Versuch, ganz nach dem Motto, mit dem Remake nichts verändern zu wollen, was Fans am Original so lieben. Ob dies gelingt und uns der Klassiker auch 2023 noch positiv schocken kann, oder das Spielprinzip nach fast 30 Jahren heute einfach nicht mehr zünden mag, verraten wir euch im Test.

© Looking Glass Studios / Night Dive Studios / Origin / Electronic Arts / Night Dive Studios

System Shock Remake: Eine erschreckend realistische Zukunftsvision

Wir schreiben das Jahr 2023: Die künstliche Intelligenz versucht, die Kontrolle über die Menschheit an sich zu reißen. Doch wir sprechen hier keineswegs von ChatGPT und Co. – SHODAN, das Sentient Hyper-Optimized Data Access Network, wagt mit dem System Shock Remake nach 30 Jahren einen erneuten Angriff auf unsere Spezies.

Schon als automatisierte Chat-Bots, künstlich-künstlerische Intelligenzen wie Midjourney oder – im entfernteren Sinne – Saug- und Wischroboter noch ferner Zukunftsmusik glichen, an die in ihrer tatsächlichen Form wohl kaum jemand gedacht hätte, erkannten die kreativen Köpfe der damaligen Zeit bereits die potenziellen Gefahren, die von ihnen ausgehen können. Ebendiese nutzten sie als Stoff für schaurige Sci-Fi-Szenarien, die sie wiederum im Gewand der Film- und Videospielkunst auf mal mehr mal weniger kreative Art verpackten.

Eine wahrhaftige Ausgeburt der seit Jahrzehnten vorherrschenden AI-Angst ist auch SHODAN, die künstliche Intelligenz, die für die nahezu vollständige Organisation und Überwachung der Citadel Station, auf der wir uns in auch im Remake wiederfinden, verantwortlich ist. Nachdem wir sie zu Beginn des Spiels unfreiwillig von ihren „problematischen“ ethischen Beschränkungen befreien, dreht SHODAN nämlich völlig durch und versucht, die Macht über den Planeten Erde und seine Bewohner gewaltsam zu erlangen. Und genau dies gilt es, in System Shock zu verhindern.

Starkes Space-Setting mit viel Liebe zum Detail


Nachdem ich vor dem ersten Start des Spiels noch ein paar Regler im Menü für die Lautstärke, die grafische Qualität sowie den für die einzelnen spielerischen Teilbereiche separat festlegbaren Schwierigkeitsgrad verschiebe, werde ich in eine der wenigen Zwischensequenzen, die das System Shock Remake zu bieten hat, katapultiert. Aus der Sicht einer Art Kameradrohne, die mich durch die Häuserschluchten von New Atlanta, vorbei an fliegenden Autos, trägt, erfahre ich über das Radio zunächst ein paar grundlegende Eckdaten zum Setting, in dem ich mich wiederfinde. Wir schreiben den April des Jahres 2072 und bei Temperaturhöchstwerten von 28 Grad feiert die TriOptimum Corporation das zehnjährige Bestehen der Citadel Station – einer Vorzeigeraumstation, die ihren Fokus auf Robotik, künstliche Intelligenz und Pharmazeutik gelegt hat.

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Per Drohnenkamera nimmt man mich zunächst mit auf Erkundungstour. © 4P/Screenshot
Edward Diego

, seines Zeichens Vizepräsident bei TriOptimum, bedankt sich bei allen Mitarbeitern für einen wahren Meilenstein der Menschheitsgeschichte, der seit einer Dekade autarkes Leben und Arbeiten in der Umlaufbahn L6 des Saturns möglich macht. Es folgt eine Stellenanzeige für neue Mitarbeiter, die motiviert sind, die Menschheit mithilfe der Forschung noch weiter voranzutreiben – dass es sich dabei letzten Endes um nicht mehr als freiwillige Versuchskaninchen für SHODAN handelt, wird natürlich verschwiegen.

Am Fenster eines Appartements angekommen, werde ich aus der Drohnensicht geworfen und finde mich in der Haut eines unbenannten Protagonisten wieder. Im Inneren seiner Wohnung wage ich die ersten Schritte, während ich die mit viel Liebe zum Detail gestaltete Retro-Sci-Fi-Kulisse bewundere. Eine Lavalampe neben dem Bett sorgt für warmes Licht, während die coolen Poster an den Wänden, der Handheld sowie eine SNES-ähnelnde Spielekonsole (mitsamt beiliegendem „NES Zapper“-Verschnitt – Nintendos Pistolen-artigem Shooter-Controller) zum gemütlichen Zeitvertreib einladen.

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Einladende Retro-Vibes im schmeichelhaften Hochglanzgewand: Das kann das System Shock Remake allemal. © 4P/Screenshot

Ganz angetan von der wirklich wunderschönen Sci-Fi-Szenerie erkunde ich den Rest meiner Bleibe, indem ich per Rechtsklick mit ihren verschiedenen Elementen interagiere. So schalte ich beispielsweise den Herd ein und aus, spüle Geschirr in der Küche ab oder entlocke der an die Instrumente der Guitar Hero– oder Rock Band-Reihe erinnernden E-Gitarre ein paar liebliche Klänge in 8Bit. Allein die kunterbunten, in Neon-Farben gehaltenen Umgebungselemente machen das System Shock Remake schon im Intro zu einem vor visuellen Zuckerguss nur so strotzendem Cyber-Cookie, von dem man am liebsten ein Stück naschen würde.

  1. Ich hatte Amiga 500, Master System, Mega Drive, Gamecube, Xbox, Xbox One und PC. Jede Mutter hat schöne Töchter, also warum sich auf ewig nur an eine binden? Diversität ist Trumpf! :D

  2. Grunz Grunz hat geschrieben: 04.06.2023 13:08 Wer 1994 auf einer Konsole spielen mußte, wurde eigentlich eher von Leuten bemitleidet, die auf richtiger Hardware Doom 2, Wing Commander 3 oder UFO: Enemy Unknown spielten.
    ohje, da ist wohl einer nach all den Jahren noch immer in der Zeit gefangen geblieben, als einige krampfhaft auf dem Schulhof "ihr" System verteidigen mussten. 1994 war ich 17, Mitleid hatte ich keins bekommen. Hatte aber auch das Glück gehabt, Leute in meinem engen Freundeskreis zu haben, die schon damals reif genug waren, um einfach nur Spaß an Videospielen zu haben, egal auf Konsolen, PC oder sonstwo.

  3. Grunz Grunz hat geschrieben: 06.06.2023 16:49
    Levi  hat geschrieben: 06.06.2023 07:21 Du bist wirklich nicht fähig einfach mal einzugestehen, wenn du Mist erzählst, oder?
    Junge, daß du nicht wahrhaben willst, daß Konsolen zu der Zeit, zu der System Shock herauskam, gegenüber dem PC als Kinderzimmerbespaßung galten, ist dein Problem. Es ist mir auch völlig gleichgültig, ob du dich deswegen aufregst, und warum ;-)
    Was sich dann nach zwei Monaten nach dem Release der Playstation wieder änderte oder was? Ich hatte 1994 noch nen Genesis hier stehen, aber der war wegen des PCs quasi obsolet geworden.

  4. Grunz Grunz hat geschrieben: 06.06.2023 16:49
    Levi  hat geschrieben: 06.06.2023 07:21 Du bist wirklich nicht fähig einfach mal einzugestehen, wenn du Mist erzählst, oder?
    Junge, daß du nicht wahrhaben willst, daß Konsolen zu der Zeit, zu der System Shock herauskam, gegenüber dem PC als Kinderzimmerbespaßung galten, ist dein Problem. Es ist mir auch völlig gleichgültig, ob du dich deswegen aufregst, und warum ;-)
    Junge... Cool.
    Was ich wahrhaben möchte oder nicht ist völlig egal. Fakt ist: Konsolen waren mainstream, genauso wie es in Deutschland PC Spiele damals waren...
    Konsolen sogar etwas mehr.
    Es gibt nur Leute, die eben irgendwo in ihrer Teenager Zeit stecken geblieben sind und sich irgendwas beweisen möchten indem sie besonders... Mhh... Männlich grunzen.
    Junge... Was für ein Held. Werd erwachsen. Du bist fast 50. Der Platform Krieg ist vorbei.

  5. Also ist System Shock mit seinen damals 170.000 Stück verkauften Einheiten der Main Stream unter dem Main Stream?
    Super Mario World hat ja auch nur knapp über 20 Millionen Stück abgesetzt. Definiere Main Stream...

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