Zwischen biologischem Befall und bedrohlichem Bergbau-Laser
Nachdem ich mich im vermutlich gängig eingerichteten Zukunfts-Zimmer eines jungen Erwachsenen des Jahres 2072 ausgetobt habe, geht es aber an die Arbeit: Ich betätige eher zufällige den Laptop auf dem kleinen Schreibtisch, der Küche von Wohnzimmer trennt und versuche, mich in das System von TriOptimum beziehungsweise der militärischen Abteilung der Citadel Station einzuhacken und einen Download zu starten, ehe nur wenige Sekunden später eine Spezialeinheit des Großkonzerns in meiner Bude steht und mir ihre Red Dot-Visiere ins Gesicht hält.
Entsprechend erzürnt reagiere ich mit einer eher anzüglichen Geste, die für mich eine Bekanntschaft mit dem Gewehrgriff, die mich ausknockt sowie eine direkte Verhaftung zur Folge hat. Als ich wieder zur Besinnung komme, finde ich mich nicht in meinen gemütlichen Gemächern, sondern einem pompös eingerichteten Büro der TriOp Corporation wieder. Hier treffe ich auch schon auf Edward Diego höchstpersönlich – nun ja, zumindest fast, denn er spricht zu mir über ein holografisches Abbild seiner selbst, das mir einen unschlagbaren Deal unterbreitet: Ich soll die für die Citadel Station verantwortliche KI SHODAN etwas „modifizieren“, denn in letzter Zeit sind ihre ethischen Beschränkungen zu einem zunehmenden Problem geworden. Andernfalls werde ich die Raumstation nicht in einem sicheren Shuttle verlassen. Als Belohnung spendiert man mir aber sogar das Implantat, auf welches ich bei meiner vorherigen Recherche so scharf war – gratis eingesetzt und das immerhin von den besten Ärzten, die der Konzern zu bieten hat.
Ohne langes Zögern beginne ich mit dem Hack und wie ich fertig bin, kommt
Schon beim Verlassen des Krankenzimmers stoße ich dabei auf ersten Widerstand – nicht etwa in Form korrumpierter KI-Kontrahenten, sondern einer Tür, für deren Öffnung ich zunächst eine Sicherheitskarte benötige. Diese finde ich direkt hinter einer weiteren Tür und ganz nebenbei verleibe ich mir noch das beiliegende Funkgerät-Implantat ein. Über jenes meldet sich binnen Sekunden Rebecca Lensing, eine Beraterin der Terrorbekämpfungseinheit des Konzerns. Spürbar erleichtert, jemanden erreicht zu haben, erklärt mir Rebecca, eine biologische Verseuchung der Station würde unaufhaltbar voranschreiten. Zu SHODAN – die sich jeglicher menschlicher Moralvorstellungen losgeeist hat – sei keine Verbindung möglich und der riesige Bergbau-Laser der Citadel sei bereits bedrohlich präzise auf die Erde gerichtet und würde geladen werden. Viel mehr sei an dieser Stelle der Spannung zuliebe aber nicht verraten, denn in der Story liegt nach wie vor die wohl größte Stärke von System Shock…
Simpler Shooter mit KI-Einheitsbrei
Bewaffnet mit einer Eisenstange, die ich in den hackenden Händen meines Helden halte, von dem ich im Übrigen auch nicht viel mehr zu sehen bekomme, mache ich mich also auf, die Cyber-Schrecken der Citadel Station näher zu ergründen. Die WASD-Steuerung meines Charakters fühlt sich dabei, trotz Modernisierung, etwas behäbig an, allerdings auch nicht annährend so starr wie das Kasten-Movement eines alten Resident Evil-Teils. Intuitiv und ohne, dass es einer ausführlichen Erklärung bedarf, springe ich mit der Space-Taste über Hindernisse und ducke mich mit STRG unter ihnen hindurch.
Während der Rechtsklick für Interaktionen mit der Umgebung steht, führe ich mit der linken Maustaste ganz im Stil nahezu jeden Shooters meinen Angriff aus. Halte ich die linke Maustaste gedrückt, lädt sich dabei ein besonders starker Hieb mit meiner Eisenstange auf. Per Scrollrad oder den Zahlen auf meiner Tastatur wechsle ich in meinem Arsenal, bestehend aus (Laser-)Pistolen, Shotguns, Sturmgewehren, Granaten oder der anfänglichen Eisenstange sowie den überlebenswichtigen Medi-Packs hin und her. Gefundene Verbesserungen werden direkt im Körper implantiert und lassen sich im Spielverlauf unkompliziert einsetzen – andere Gegenstände wandern, auch beim Plündern von besiegten Gegenspielern, per Klick in das recht begrenzte Tetris-Inventar.
Die vermöbelten Gegner, die sich aus aggressiv-umprogrammierten Robotern, genetisch manipulierten Mutanten und anderen Bestien zusammensetzen, lassen sich ganz im Stil moderner Spiele looten. Ihr öffnet beide Inventare parallel und zieht die gewünschten Gegenstände einzeln in eures herüber, oder nehmt mit der F-Taste gleich alles auf einmal. Auch, wenn ich bei den an für sich spaßigen Kämpfen einen Anflug von Adrenalin verspüre, liegt hier eine weitere Schwäche des System Shock Remakes. Denn: Trotz etwas Abwechslung bei den eher generischen Gegnertypen gleichen diese ihrem Schlag, als wären sie selbst in Sekundenschnelle und als Massenware von einem KI-Tool zusammengeschustert worden.
Etwas abwechslungsreiche Abhilfe schafft hier aber auch jeder Ausflug in den Cyberspace, in den ich mich an verschiedenen Stellen des Spiels einhacke. Hier surfe ich durch eine kunterbunte, virtuelle Welt aus Röhren, Artefakten und Objekten, auf die es im Vorbeirauschen zu schießen gilt. Auch die teilweise Hirn zermarternden Rätsel gestalten sich als erfrischend, lassen sich über die Minispiele doch Stromnetze und Schaltkreise zu meinem Vorteil manipulieren. Wer sich bei einem Shooter-lastigen Titel allerdings lieber den Kopf von Patronen statt von Puzzles weichklopfen lassen will, der kann den Schwierigkeitsgrad für jene nach Belieben nach unten regulieren.
Ich hatte Amiga 500, Master System, Mega Drive, Gamecube, Xbox, Xbox One und PC. Jede Mutter hat schöne Töchter, also warum sich auf ewig nur an eine binden? Diversität ist Trumpf!
Was ich wahrhaben möchte oder nicht ist völlig egal. Fakt ist: Konsolen waren mainstream, genauso wie es in Deutschland PC Spiele damals waren...
Konsolen sogar etwas mehr.
Es gibt nur Leute, die eben irgendwo in ihrer Teenager Zeit stecken geblieben sind und sich irgendwas beweisen möchten indem sie besonders... Mhh... Männlich grunzen.
Junge... Was für ein Held. Werd erwachsen. Du bist fast 50. Der Platform Krieg ist vorbei.
Also ist System Shock mit seinen damals 170.000 Stück verkauften Einheiten der Main Stream unter dem Main Stream?
Super Mario World hat ja auch nur knapp über 20 Millionen Stück abgesetzt. Definiere Main Stream...