Obwohl sich auch Reiterangriffe in Keilen oder Ausbrüche von Panik nach Brandpfeilbeschuss sehen lassen können, gibt es auch in der Darstellung der Gefechte kleine Dämpfer. Zum einen wirkt das Handgemenge trotz einiger guter Szenen nicht mehr so brachial und wuchtig wie noch in Shogun. Hier hat man statt der 50 zwar über 700 Einheiten zur Verfügung, aber diese Masse leidet scheinbar unter weniger animierter Klasse, was das Hauen und Stechen betrifft. Man beobachtet des Öfteren zu viel Statik im Getümmel, zumal man immer noch Umzingelungen von stark dezimierten Gruppen vermisst – ein Dutzend kann hier manchmal im offenen Gelände eine Hundertschaft aufhalten, weil diese nicht intuitiv umschließt; das sieht sehr komisch aus.
Wer das Mausrad weiter rausdreht oder Tab drückt, bekommt eine neue Vogelperspektive: Man erkennt die 2D-Karte mit der Topographie sowie farbigen Icons für Truppen und Siegpunktziele. Diese Ansicht dient nicht nur der groben Information, sondern sie kann auch direkt zur Steuerung genutzt werden. Man sieht u.a. Typ, Stärke, Zustand oder Schusswinkel der einzelnen Truppen und kann diesen dann Bewegungsbefehle vom einfachen Positionswechsel bis zum schnellen Marsch oder Angriff erteilen – inklusive Lassomethode. Es wäre vielleicht motivierender gewesen, aktive Kommandos in dieser Perspektive mit den Fähigkeiten des jeweiligen Generals zu
verknüpfen; quasi als freischaltbare militärische Errungenschaften innerhalb des Technologiebaums der Kampagne. So widerspricht diese Macht im Stile von „Supreme Commander“ ein wenig der antiken Kriegführung und entwertet den Anspruch bzw. die Spielweise in Multiplayer-Gefechten.
Als optionale Hilfe interessant ist auch, dass man einzelne Gruppen seiner Armee auch der KI zuweisen kann, so dass sie autark sichert oder angreift – so kann man sich selbst auf einen Flügel oder das Zentrum konzentrieren. Dabei kann man schon im Vorfeld aus einem großen Fundus an Stellungen wählen: Man hat zwölf Formationen zur Auswahl, von Zweier- und Dreierlinien bis hin zu gestaffelten Gruppen. Vorbildlich wie immer ist, dass die Marschgeschwindigkeit bei unterschiedlichen Truppen eingehalten wird, so dass es auf dem Weg zum Ziel nicht zu einem Durcheinander kommt. Ärgerlich ist weiterhin, dass man bei einem Flankenwechsel der Kavallerie vom linken auf den rechten Flügel immer noch beobachten muss, wie die Reiter einfach durch die eigenen Legionäre preschen, was natürlich vollkommen dämlich aussieht und auch noch länger dauert. Und was sollen die Kelten denken, wenn sie das sehen?
Kampf im Gelände
Creative Assembly sorgt endlich für etwas mehr Realismus in der Landschaft. Sehr lobenswert ist, dass die Sichtlinie im Gelände jetzt auch Höhenunterschiede berücksichtigen. Man ist also nicht nur in einem Wald getarnt bzw. unsichtbar, sondern auch in einer Senke oder hinter einem Hügel. Das kann man manchmal für seine Taktik ausnutzen, um sich von der Seite an den Feind heran zu pirschen oder eine Reserve irgendwo zu verstecken. Allerdings hat man auf den höchsten Schwierigkeitsstufen manchmal das Gefühl, dass die KI etwas schummelt.
Alles andere als lobenswert sind Gebäude oder kleine Dörfer im Gelände: Sie wirken einfach nur wie künstliche Hindernisse, die man taktisch nicht ausnutzen kann – man kann weder Bogenschützen dort verschanzen noch deren Deckung nutzen oder sie verbrennen. Man kann auch seinen General dort nicht sichern. Das geht bei Belagerungen von kleineren Siedlungen ohne Mauerwerk sogar so weit, dass man auf eine komplette Anhöhe, die ideal als Position für Fernkämpfer wäre, gar keine Truppen stationieren kann, nur weil dort ein Gebäude steht; und das, obwohl um den Tempel herum z.B. ausreichend Boden zu sehen ist. Hier werden die Schlachtfelder nicht nur künstlich begrenzt, sondern auch die taktischen Möglichkeiten.
Aber man darf nicht vergessen, dass man gerade im Küstenbereich das volle Programm bekommt: Wenn die Nachhut bei einer Schlacht mit den Schiffen am Horizont auftaucht, dann Richtung Strand rudert und dort die Speerträger aus den Galeeren fluten, kommt erstmal Freude auf. Selbst wenn diese wieder von den hanebüchenen Manövern gedämpft wird, die man dann beobachten kann, wenn man die Leute vom Meer dort mit einer Übermacht erwartet – sie strömen wie die Lemminge in den Tod.
Keine Ahnung, habe nicht gespielt, aber für 15$ (nicht ganz 14 Euro) könntest du bei Humble Bundle derzeit beide Spiele (und noch ein paar andere) haben:
https://www.humblebundle.com/
Kann jemand was zur jetzigen Version mal erzählen? Wesentlich besser geworden? Überlege gerade einen Kauf und schwanke zwischen diesem Teil und Shogun 2 Gold.
Gerade -50% auf Steam gewesen und ich bin echt Baff. Das Spiel ist so Unfaßbar Schlecht, da fehlen mir die Worte. Da will ich garnich wissen wie schlecht das vor den Patches war. Schämt euch CA, Schämt euch Sega. SCHÄMT EUCH!!!
Bei den ganzen Patches könnte fast noch ein Nach-Test gemacht werden, war am Anfang auch total unzufrieden, jetzt läufts allerdings butterweich, die KI stellt sich schlau an und die Rundenzeit wurde stark beschleunigt.