Fazit
Bleak Sword DX lässt mich zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite applaudiere ich diesem kleinen Soulslike, das im überlaufenen Genre mit einem konzentrierten Konzept und minimalistischer Optik hervorstechen will und dabei grundlegend überzeugen kann, weil das kernige Kampfsystem gut funktioniert und einen angenehmen Umfang mit großer Gegnervielfalt und fairen Bossen bietet. Auf der anderen Seite haben mich die Feindesmassen im späteren Spielverlauf immer wieder an meine Grenzen gebracht: Viele der Level sind schlicht zu lang und wenn ich nach zehn Gegnern gedacht habe „Das muss es jetzt aber wirklich gewesen sein“, ist Bleak Sword DX auf meiner Hoffnung herumgetrampelt und hat noch zehn weitere in die Arena geschickt. Wenn einige der Kreaturen sich dann auch noch wild durch die Gegend teleportieren, dabei unverwundbar sind und Zeit schinden, bis der nächste Sensenmann auf den Bildschirm trampelt, um mich dann ins Kreuzfeuer zu nehmen, fühlen sich die Begegnungen alles andere als ausgeglichen an. Wer vor dem Release von Lies of P und Lords of the Fallen nach neuen Herausforderungen sucht und sich mit einer hohen Frusttoleranz brüstet, dürfte mit Bleak Sword DX trotzdem eine gute Zeit haben.
Wertung
Ein spannendes Soulslike, das mit frustrierenden Mechaniken zu kämpfen hat und dabei trotz toller Präsentation beim Drahtseilakt zwischen Spaß und Ärger immer wieder mal auf die falsche Seite kippt.
Echtgeldtransaktionen
"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Gar nicht.
Dieses Spiel ist komplett echtgeldtransaktionsfrei.
Achso, die für Roguelikes wichtigen prozedural generierten Level gibt es auch nicht in Bleak Sword DX, falls das aus dem Test nicht ohnehin hervorging - alle Begegnungen laufen auch nach dem Tod noch genauso ab wie davor. Sonst wäre ich beim Spielen wohl auch verzweifelt.
Wurde hier nicht mal Journey zum Actionspiel oder Action-Adventure des Jahres gekürt? Final Fantasy wird hier auch immer noch als RPG geführt... insofern sind wohl generell sehr viele Kategorisierungen ziemlich für die Füße.
Na gut, GT und Forza sind immer noch Rennspiele, aber ganz viele Sachen sind Multi-Genre und wie hier schon bemerkt wurde, haut man dann seitens der Publisher als Marketing-Gag auch noch unzutreffende Bezeichnungen mit in den Topf, weil die gerade gut laufen.
Da verlässt man sich lieber nicht drauf, aber zum Glück gibt es ja heutzutage mehr als eine Packungsrückseite, um sich über ein Spiel vorm Kauf zu informieren.
Sowas wie das hier?
https://de.wikipedia.org/wiki/Rogue-likeIch mein, nur weil man in Dark Souls von einer Plattform auf eine andere springen kann, wuerde man das Spiel nicht als Jump&Run kategorisieren. Man muesste wahrscheinlich die Spiele genau analysieren und irgendwie rausfinden welche Spielmechaniken genau mit welchen Gewichtungen vorhanden sind und dann herausfinden, was es fuer ne Bezeichnung haben sollte, anhand von Definitionen welches Genre welche Mechaniken benoetigt um so-und-so genannt zu werden.
Ohman, langer Satz...