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DriveClub (Rennspiel) – Das erste gute Rennspiel für PS4?

Für ein Rennspiel war DriveClub ziemlich langsam unterwegs: Ursprünglich sollte der ambitionierte Titel der Evolution Studios mit seinem Fokus auf die soziale Raser-Vernetzung zum Start der PS4 im November 2013 erscheinen. Jetzt, knapp ein Jahr später und mit neuem Game Director, ist die Ziellinie erreicht. Bekommt die neue Sony-Konsole nach dem mäßigen Need for Speed: Rivals endlich ihr erstes gutes Rennspiel?

© Evolution Studios / Sony

Geskriptete Konkurrenz

Zudem sorgen die Gegner immer wieder für Frust: Im besten Fall kann man die KI als adaptiv bezeichnen, die spannende Rennen garantieren soll. Doch obwohl dadurch oft zu intensiven Auseinandersetzungen mit den anderen Fahrern kommt, wird zu schnell deutlich, dass hier ein simples Gummiband-Skript greift. Und das führt dazu, dass die Konkurrenz oft an seltsamen Abschnitten plötzlich in die Eisen steigt, die Führenden bei Rückstand mit angezogener Handbremse weiterfahren oder Verfolger wie aus dem Nichts mit einem Geschwindigkeitsrausch an mir vorbeiziehen, der weit über die üblichen Vorteile beim Windschattenfahren hinausgeht. Ich habe mir den Spaß erlaubt, mal eine Strecke halbwegs am Limit und auf Sieg zu fahren und im zweiten Durchgang unter gleichen Voraussetzung auf Bummelzug-Tempo umzuschalten. Ergebnis: Zwischen den KI-Zeiten auf dem A-B-Kurs lagen je nach meiner Herangehensweise etwa 20(!) Sekunden Zeitunterschied beim Zieleinlauf des Erstplatzierten – und das bei gleichem Schwierigkeitsgrad! Hatten die Entwickler nicht immer betont, es gebe keinen Gummiband-Effekt in DriveClub? Im Test sieht das Ergebnis leider ganz anders aus und so erweist sich vor allem die KI als einer der größten Kritikpunkte.

Dynamische Herausforderungen

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Die Gummiband-KI hält das Feld künstlich zusammen. © 4P/Screenshot

Schön dagegen, dass der Rennverlauf immer wieder von dynamischen Herausforderungen aufgebrochen und bereichert wird: Zwar gibt es mit Drift, Durchschnittsgeschwindigkeit und dem möglichst genauen Fahren auf der eingeblendeten Ideallinie lediglich drei verschiedene Typen, doch sorgen diese Mini-Duelle gegen zufällig gewählte Spieler in den meist kurzen Sektoren immer wieder für einen kleinen Kick, der zu Höchstleistungen anspornt. Das gilt auch für die globalen Bestenlisten für jede Veranstaltung innerhalb der kurzweiligen Karriere. Diese wird zwar lieblos präsentiert und könnte ruhig umfangreicher ausfallen, hält aber mit ihrer Auswahl an durchaus fordernden Drift-, Zeitfahr- und Rennwettbewerben in verschiedenen Klassen bei der Stange. Außerdem gefällt mir, dass man pro Rennen bis zu drei Sterne gewinnen kann, wobei die Ziele variieren: Mal reicht das Unterbieten einer vorgegebenen Rundenzeiten, mal das Erreichen von festgelegten Höchstgeschwindigkeiten oder es muss auf jeden Fall ein Sieg, zumindest aber einer Platzierung unter den ersten Drei her. Auf jeden Fall muss man nicht alle Ziele erfüllen, um in der Karriere voran zu kommen – Project Gotham Racing & Co lassen grüßen. Zudem sind auch Preise fair verteilt, sodass man sich relativ schnell auch hinter das Steuer von leistungsstärkeren Boliden klemmen darf – und das alles völlig ohne Mikrotransaktionen, denn entgegen der ursprünglichen Pläne scheint sich Evolution komplett von der Idee verabschiedet zu haben, Fahrzeuge alternativ gegen Bezahlung vorzeitig freischalten zu können – gut so!       

Stars ohne Show

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Leider werden die schicken Automodelle kaum in Szene gesetzt – Wiederholungen und Fotomodus fehlen. Auch der Showroom fällt mager aus. © 4P/Screenshot

Naturgemäß sind die Autos die eigentlichen Stars der Rennspiele. Und auch Evolution hat viel dafür getan, sie ordentlich für ihren Auftritt auf der PS4 herauszuputzen. Entsprechend schick sehen die insgesamt 38 lizenzierten Boliden bekannter Herstellern wie Audi, Mercedes, Alfa Romeo, BMW oder Ferrari aus – und das sowohl von außen mit ihrem hochpolierten Lack als auch von innen mit detailliert nachgebildeten Armaturen. Dabei erstreckt sich die Auswahl auf fünf Klassen, angefangen bei den Kompaktwagen wie einem Audi A1 Quattro über sportlichere Karossen wie den Lotus Evora S Sports Racer und Performance-Boliden wie den Aston Martin Vanquish bis hin zu Super-Sportwagen im Stil eines Ferrari 458 Italia und die Hyper Cars vom Schlag eines McLaren P1, die teilweise sogar über F1-Technologien wie KERS und DRS verfügen. Doch obwohl die Zusammenstellung des Fuhrparks durchaus gelungen ist, fällt er verglichen mit anderen Rennspielen doch etwas mager aus. Hinzu kommt, dass viele namhafte Marken fehlen: Von einem Lamborghini ist z.B. weit und breit nichts zusehen und japanische sowie amerikanische Hersteller haben die Briten weitestgehend ignoriert, obwohl auch Honda, Dodge, Ford, Nissan & Co ein paar vorzügliche Sportwagen in ihren Sortimenten haben.

Zudem fällt negativ auf, dass die Entwickler nichts dafür tun, um die Karossen ordentlich in Szene zu setzen. Es muss ja nicht unbedingt die Luxus-Autoporno-Version im Stil eines ForzaVista geboten werden, doch ich hätte gerne mehr Möglichkeiten gehabt, die Flitzer im Detail zu betrachten. Doch leider erlaubt die Fahrzeugauswahl innerhalb der Garage nur einen manuellen Kameraschwenk ohne Zoom-Funktion. Interaktions-Möglichkeiten gibt es keine. Angesichts dessen, was die Mitbewerber mittlerweile bieten, ist das einfach zu wenig. Ein Fotomodus hätte sich z.B. prima angeboten, die Boliden wirkungsvoll in Szene zu setzen. Doch dieser fehlt hier genauso wie Wiederholungen nach absolvierten Rennen – beides Features, die im Rennspiel-Genre mittlerweile zum Standard gehören.

  1. Woah... das kommt jetzt doch überraschend irgendwie..
    Klar, der Release von Driveclub war jetzt keine Glanzleistung... aber der fortwährende Support und die Pflege von dem Titel machten daraus ja wirklich was anständiges, meiner Meinung nach... Und es sah eigentlich so aus als würde man trotz dem anfänglichen Desaster dann doch langfristig dahinterstehen.. und auf einmal wird der Stecker gezogen..

  2. Evolution Studios, das Entwicklerteam hinter DriveClub und diversen anderen Rennspielen, ist nicht mehr. Sonys offizielles Statement dazu ist unten aufgeführt:

    Regular reviews take place throughout SCE Worldwide Studios, ensuring that the resources that we have in such a competitive landscape can create and produce high quality, innovative and commercially viable projects.
    As part of this process we have reviewed and assessed all current projects and plans for the short and medium term and have decided to make some changes to the European studios structure.
    As a result, it has been decided that Evolution Studio will close.
    It is regrettable that this decision will lead to compulsory redundancies. We accept that this decision will mean that we risk losing high calibre staff but by focusing on other Studios that already have exciting new projects in development we believe we will be in a stronger position going forward and able to offer the best possible content of the highest quality for our consumers.
    Where possible we will try to reallocate people onto other projects. If appropriate opportunities are not possible within the company, we will assist staff in any way we can, including speaking with local employers and with other development companies.
    Evolution has been an important part of SCE Worldwide Studios for over 10 years - working on ground-breaking racing titles like WRC, Motorstorm and DRIVECLUB.
    This decision should not take anything away from the great work that Evolution has produced.
    http://www.gamesindustry.biz/articles/2 ... ion-studio
    Keine Aussage bislang dazu, wie es in Zukunft mit dem Spiel - d.h. DLC-Paketen oder dem in Entwicklung befindlichen VR Update - weitergehen soll.

  3. oliver74 hat geschrieben: Sehe gerade.. beim gewissen Online-Versandhaus sind die Preise wieder nach oben geschossen, was immer da auch passiert ist.. ich hab für das Steelbook letzte Woche noch EUR 39,97 bezahlt.. (und damit günstiger als Standard), jetzt satte EUR 59,00 , Standard Ausführung EUR 54,99 ....
    Holla.. plötzlich wieder beliebter und die Preise angepasst?
    Eventuell nach Gebrauchtexemplaren schauen, das Ding wollten bestimmt einige loswerden...
    Öhm zumindest bei Amazon war das Steelbook für 39,XX€ doch nur ein "Angebot". Das danach der Preis wieder hochgeht ist ja ganz normal. ;)
    Als PS+ Mitglied würde ich es für 24,99€ einfach runterladen.
    Den Preis scheint es nach einem Tag spielen jedenfalls wert zu sein.
    Bzw. mir macht es richtig Spaß. ;)

  4. Mr-Red-M hat geschrieben:Danke an oliver und Flextastic für die Antworten.
    Also Stecker ziehen will ich nicht, der "online-Anteil", bzw. die Herausforderungen stören jetzt nicht wirklich.
    Ich wollte/will nur nicht permant online und mit/gegen andere fahren.
    Das Spiel ist demnächst fällig.
    Permanent gegen andere fahren - also in Form von "gegnerischen" Fahrzeugen mit "realen" Fahrern auf der Strecke - tust Du eh nicht solange Du nicht Multiplayer auswählst.
    Ob Dich die Herausforderungen stören, die dann immer mal wieder eingeblendet werden auf
    der Strecke (z.B. in Form einer Ideallinie und einer Start/Ende Markierung für die Herausforderung) kann
    ich Dir ja schlecht sagen.. geschmacksabhängig. Solange Du die Herausforderung nicht geschlagen hast,
    verbleibt Sie auf der Strecke, zumindest für das aktive Rennen.. wenn Du sie geschlagen hast, kommt eventuell eine neue.
    Sehe gerade.. beim gewissen Online-Versandhaus sind die Preise wieder nach oben geschossen, was immer da auch passiert ist.. ich hab für das Steelbook letzte Woche noch EUR 39,97 bezahlt.. (und damit günstiger als Standard), jetzt satte EUR 59,00 , Standard Ausführung EUR 54,99 ....
    Holla.. plötzlich wieder beliebter und die Preise angepasst?
    Eventuell nach Gebrauchtexemplaren schauen, das Ding wollten bestimmt einige loswerden...

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