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Expeditions: Conquistador (Taktik & Strategie) – Expeditions: Conquistador

Als Kolumbus Amerika entdeckte, begann eine der wichtigsten Umwälzungen im politischen Gefüge der Weltgeschichte: Wo einst Indianerstämme jagten, herrschten knapp 300 Jahre später die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Siedler stießen aber auch nach Süden vor, u.a. nach Mexiko, wo spanische Entdecker auf Azteken und andere Eingeborene trafen. Konquistadoren nannte man sie und dieses Spiel erzählt ihre Geschichte.

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Fazit

Gerade noch mal davongekommen: Bei einem nächtlichen Überfall überwältigen die Angreifer meine Verteidigung und plündern das Lager. Doch sie haben nicht nach Wertgegenständen gesucht – sie wollten Sklaven befreien. Und nur weil ich mich zu Beginn für bezahlte Helfer anstatt für Sklaven entschieden hatte, zogen sie schnell wieder von dannen. Immer wieder inszeniert Expeditions: Conquistador solche Ereignisse, deren Ausgang meine Entscheidungen beeinflussen und in diesen Momenten ist es richtig stark! Auch die Aufgabenverteilung im Nachtlager, das Heilen Verwundeter sowie das Herstellen wichtiger Ausrüstungsgegenstände verleiht dem Spiel eine sehr eigene, glaubwürdige Dynamik. Es hat allerdings auch klare Schwächen, weil die meisten Konsequenzen meiner Entscheidungen nur das aktuelle Ereignis betreffen und weil es die Abgründe des damals geltenden rassistischen Weltbilds nur oberflächlich streift. Die Kämpfe sind zudem taktisch interessant, meist aber zu leicht – auch weil sich die Gegner auffällige Fehler leisten. Hätte es wenigstens eine dieser Schwächen vermieden, könnte das historische Abenteuer ein richtiges gutes sein!

Wertung

PC
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Sehr gut erzähltes historisches Abenteuer mit Schwächen im taktischen Kampf und in der Präsentation.

  1. Wulgaru hat geschrieben:Nur finde ich dieses Wischiwaschi-Argument "war halt ne andere Zeit" immer doof, gerade bei dem Thema...denn auch für die damalige Zeit war es ein krasses Verbrechen was die Spanier und Portugiesen da veranstaltet haben und nur über eine ultrakrasse Doppelmoral für diese Länder funktioniert hat.
    Jepp. Es gab damals nämlich auch Mönche und Kirchenleute, die die brutale Missionierung und Ausrottung der dortigen Kulturen scharf angegriffen und als "unchristlich" hingestellt haben. Doch wie immer, wenn es um Geld (bzw. Gold) und macht geht ... Doppelmoral, wie Du schon sagst. Es sind ja Heiden, da geht das in Ordnung!

  2. Sharkie hat geschrieben: Die Frage ist natürlich - stören einen solche historischen Verzerrungen überhaupt? Mich jedenfalls definitiv nicht, denn ein Spiel wie Expeditions erhebt nicht den Anspruch historischer Korrektheit, sondern präsentiert sich eher als Abenteuerspiel in einem fiktional-pseudohistorischen Setting. So betrachtet würde ich Dir das Spiel sehr empfehlen, solange Du nicht mit einem historischen Anspruch daran trittst.
    Das ist wie mit Folten in Spielen und anderen kontroversen Argumtenten. Man hat damit Probleme oder nicht und solange es einem selbst Spaß bringt ist das dann ja auch super. Ich werde es mir auf jeden Fall mal angucken, denn der Test klingt super.
    Nur finde ich dieses Wischiwaschi-Argument "war halt ne andere Zeit" immer doof, gerade bei dem Thema...denn auch für die damalige Zeit war es ein krasses Verbrechen was die Spanier und Portugiesen da veranstaltet haben und nur über eine ultrakrasse Doppelmoral für diese Länder funktioniert hat.

  3. schade, dass so gut wie nichts über den Mehrspieler-Modus berichtet wird.
    Spielerzahl?
    LAN oder Internet? (neben Hotseat)
    Spassig mit Beschäftigungsmöglichkeiten für den nichtaktiven Spieler oder zu lange Kämpfe & langweile für den anderen?

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