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Gran Turismo 5 (Rennspiel) – Gran Turismo 5

Gran Turismo 5 war eine schwere Geburt: Die ständigen Verschiebungen, die von Sony gerne mit Kazunori Yamauchis Hang zur Perfektion begründet wurden, brachten dem Titel bald Spitznamen wie „Duke auf vier Rädern“ oder „Gran Trödeldismo“ ein. Jetzt ist das Mammut-Projekt endlich abgeschlossen. Und wir sind sehr gespannt, was uns nach all der Wartezeit im Laufe der Karriere erwartet.

© Polyphony Digital / Sony

Reise um die Welt

Ich rase hinter dem Steuer meines aufgemotzten Ferrari 430 Scuderia die lange Start-Zielgerade des Grand Valley Speedways entlang. Erinnerungen werden wach: Es scheint fast so, als hätte ich erst gestern auf der Original-PlayStation in Gran Turismo 2 stundenlang an der perfekten Linie gefeilt, um endlich die Rundenzeiten zu knacken, die damals in einer Ausgabe eines Videospiel-Magazins im Rahmen eines Wettbewerbs veröffentlicht wurden. Jeder Bremspunkt und jede Kurve ist nach

Städte wie Madrid wurden mit viel Liebe zum Detail nachgebildet.

einer kleinen Proberunde wieder verinnerlicht. Mir wird erneut klar, dass die GT-Serie mit Trial Mountain, Deep Forest, Autumn Ring & Co neben all den lizenzierten Weltstrecken wie Laguna Seca, Suzuka oder der Nordschleife des Nürburgrings trotz all des Recyclings immer noch die besten fiktiven Kurse bietet, die man im Rennspiel-Genre finden kann.

Der Neuzugang Cape Ring bildet mit seiner unglaublichen Steilkurve und dem abwechslungsreichen sowie fordernden Streckenverlauf keine Ausnahme und fügt sich damit wunderbar in die hervorragende Auswahl ein, die außerdem noch von staubigen Rallye- sowie Nascar-Rundkursen ergänzt wird. Den Höhepunkt markieren aus technischer Sicht die Ausflüge in die Innenstädte von London, Madrid und Rom, die mit einer unglaublichen Liebe zum Detail nachgebildet wurden: Vor allem unter Full-HD ist ein Wow-Effekt garantiert, wenn man z.B. mit über 200 Sachen zum ersten Mal dem Kolosseum entgegen rast oder die wunderschönen Bauten in Madrid bewundert. Auch die Toskana bleibt mit ihrem herrlichen Tag-/Nachtwechsel in Erinnerung, während für mich die Gebirgs-Achterbahn durch die Eiger Nordwand mit ihrem traumhaften Panorama und der anspruchsvollen Charakteristik das Rallye-Feeling nahezu perfekt einfängt.

Technische Schwächen

Doch so beeindruckend die Kulissen auf den ersten Blick aussehen, offenbaren sie doch schnell den einen oder anderen störenden Makel: So gibt es z.B. kaum eine Strecke, in der das Bild nicht zwischendurch durch heftiges Tearing zerrissen wird. Auch das Publikum auf den Tribünen besteht entweder aus Pappaufstellern oder ist nur mäßig animiert – spontane Reaktionen auf das Renngeschehen gibt es hier im Gegensatz zu Project Gotham Racing nicht zu sehen. Ist zu viel los und man fährt z.B. im Regen mitten in einem Fahrzeug-Pulk, wandert die Framerate auch schon mal spürbar unter die 60 Bilder pro Sekunde und es kommt zu Slowdowns.

Was generell auffällt, ist die schwankende grafische Qualität bei den Strecken: Während man in den Städten viel architektonische Feinarbeit erkennt, wirken vor allem viele Weltstrecken wie Monza

Mit einem Ferrari durch Tokio – in GT5 wird dieser Traum wahr.

oder Tsukuba unspektakulär und lieblos umgesetzt. Besonders in Le Mans sowie auf der Nordschleife fallen schnell die generischen Bäume ins Auge, die teilweise sogar nur eine 2D-Tapete darstellen und offensichtlich mit Copy & Paste an den Streckenrand platziert wurden. Pop-ups von Texturenschichten, aber auch kompletten Objekten wie Tribünen, treten ebenfalls hin und wieder auf, während das Kantenflimmern hier zwar nicht so stark ausfällt wie bei Forza 3, aber immer noch vorhanden ist.

Diese grafischen Einbußen lassen sich mit einer Ausnahme verschmerzen: Die durchweg furchtbare Schattendarstellung zieht mit ihren groben Flacker-Treppchen sowohl das Gesamtbild als auch die eigentlich gelungene sowie in drei Stufen verstellbare Cockpitansicht nach unten. Nicht falsch verstehen: Gran Turismo 5 sieht immer noch gut aus. Neben einigen nahezu fotorealistisch modellierten Fahrzeugen tragen auch die feinen Partikeleffekte dazu bei, dass man sich immer wieder gerne hinters Steuer klemmt. Angesichts der langen Entwicklungszeit und im Hinblick auf die Konkurrenz, die selbst vor einem Jahr schon mehr Qualität zu bieten hatte, ist diese Kulisse allerdings eine kleine Enttäuschung, da sich auch seit dem Prolog aus dem Jahr 2007 nicht mehr allzu viel getan hat. 
     

  1. Vorsicht: Lästiger Bug in Version 1.10
    Wäre ich doch nur auf Version 1.09 geblieben.
    Mir ist des öfteren in einigen Rennen aufgefallen, dass die meisten ab Patch 1.10 unmöglich zu schaffen sind.
    Der Grund ist, dass einfach während des Rennens ein 13. Auto auftaucht, welches alle anderen in den Schatten stellt. Der Mc Laren Mercedes mit 736kw Leistung, obwohl laut Liste nur Wagen teilnehmen zwischen 400-500kw, das grenzt doch an echt Betrug, so kann man niemals 1. werden.
    Da muss schnellstens nachgebessert werden mit einem neuen Patch, sollte das nicht in absehbarer Zeit geschehen, dann landet das Spiel beim zurück zum Händler mit dem Vermerk unspielbar.
    Und den Jeff Gordon von Nascar würde ich auch mal gerne die Meinung geigen, was haben Pylone mitten auf der Strecke zu suchen, wie soll man da anständig fahren ohne disqualifiziert zu werden?

  2. Ich kann die Meinung von Superflo sehr gut nachvollziehen. Mich regt es auf, dass 90% der Welt immer noch glaubt, dass GT (u.A. durch den Untertitel: The Real Driving Simulator) als vollwertige Fahrsimulation angesehen wird. Wenn das nur die Youtube-Leute posten würden, wäre es mir egal, aber das Problem ist, dass ich nirgendswo mehr jemanden finde, der wenigstens ein bisschen Ahnung von Simulationen und Fahrverhalten hat. Da wäre zum Beispiel GameOne: Chris sagt: "Forza ist das bessere Gran Turismo." Gregor antwortet: "Darüber kann man debattieren!" Warum soll man darüber debattieren? Das Ziel eines Real Driving Simulator ist es realistisch zu sein und das ist Gran Turismo nicht ganz, zumindest nicht so sehr wie Forza. Forza ist zwar auch keine Übersimulation, aber schon ziemlich nah dran!
    Was mich am Meisten aufregt sind Klassenkameraden, die meinen dass Forza künstlich ist und dass GT5 ja so viel realistischer ist. Und das Beste ist ja immer noch, dass viele sagen, dass man in GT5 schneller die Traktion verliert als bei Forza 3. WTF? Aber die haben eh keine Ahnung. Die verwechseln sogar KERS mit DRS und wollen nicht peilen, dass Mr. Vettel dank Newey früher auf's Gas treten kann, aber das ist ein anderes Thema ;)
    EDIT: Falls ihr mich basht, dass ich erst 16 sei und keine Ahnung von Autos habe: Ich kenne viele Hobbyrennfahrer in meinem Bekanntenkreis und die vertreten ebenfalls diese Meinung. Außerdem durfte ich schon einige Runden in einem SLS ohne Fahrhilfen drehen. Natürlich auf einem Flughafengelände ohne Streckenführung :( Aber es hat Spaß gemacht :D
    EDIT 2: Mir fällt erst jetzt auf, dass die Diskussion schon 4 Monate her ist. Genial, wie verpeilt ich immer bin :D

  3. Flextastic hat geschrieben:
    superflo hat geschrieben:Um das klarzustellen, ich habe nicht den Fanboy raushängen lassen. Ich habe mich nur über diese Vollidioten bei Youtube beschwert denen ich gern eins in die Fresse geben würde.
    armes würstchen. es ist doch nur youtube...manche scheinen echt kein leben zu haben, traurig :cry:
    Und du hast nichts besseres zu tun als so einem Kommentar auch noch deine "wertvolle" Zeit zuzuwenden? Welch gescheitertes Dasein..

  4. superflo hat geschrieben:Um das klarzustellen, ich habe nicht den Fanboy raushängen lassen. Ich habe mich nur über diese Vollidioten bei Youtube beschwert denen ich gern eins in die Fresse geben würde.
    armes würstchen. es ist doch nur youtube...manche scheinen echt kein leben zu haben, traurig :cry:

  5. superflo hat geschrieben:Um das klarzustellen, ich habe nicht den Fanboy raushängen lassen. Ich habe mich nur über diese Vollidioten bei Youtube beschwert denen ich gern eins in die Fresse geben würde.
    Mein Post war auch nicht auf dich bezogen.

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