Veröffentlicht inTests

Hearthstone (Taktik & Strategie) – Sammelkartenspiel für Einsteiger

Mit Hearthstone: Heroes of WarCraft hat Blizzard Entertainment seinen ersten Free-to-play-Titel abgeliefert. Bei dem Spiel handelt es sich um die PC-Umsetzung des mittlerweile nicht mehr fortgesetzten physischen Trading-Card-Games (TCG). Doch der Begriff „Trading“ ist irreführend, denn bei Hearthstone kann man die Karten weder handeln noch tauschen, sondern bloß sammeln und dann gegen andere Spieler antreten. Macht das Spaß?

© Blizzard Entertainment / Blizzard Entertainment

Neue Karten müssen her

Die einfachste bzw. günstigste Methode zur Kartenbeschaffung ist es, erstmal gegen die Computergegner anzutreten, die wiederum als Helden der anderen Klassen daherkommen. Für jedes siegreiche Match erhaltet ihr Zugang zum Deck der jeweiligen Klasse – besiegt ihr also den Paladin, dürft ihr fortan neben dem Magier auch als Paladin ein Deck bauen und damit andere klassenspezifische Karten verwenden. Hinzu gesellt sich ein Stufenaufstiegssystem für jeden der neun Helden und für jedes Level-Up winken zusätzliche Basiskarten der Klasse. Sehr schön! So wird man einerseits an die verschiedenen Klassen herangeführt und bekommt andererseits eine Belohnung. Aber sobald man alle Grundkarten gesammelt hat, zieht sich der Ausbau des Decks in Länge, sofern man nicht echtes Geld für

[GUI_STATICIMAGE(setid=76007,id=92479661)]
Beim Erreichen von Stufe 15 gibt es diese Karte. © 4P/Screenshot

Kartenzusatzpackungen investieren möchte. Man kommt zwar auch durch tägliche  Quests wie „Füge den gegnerischen Helden 40 Schaden zu“ oder „richte 100 Schaden an gegnerischen Dienern an“ an das Ingame-Gold mit dem man Kartenpackungen kaufen kann, aber die Anzahl der verfügbaren Quests ist täglich limitiert und die Ziele können ausschließlich in Spieler-gegen-Spieler-Matches errungen werden.

Um den Sammeldrang weiter zu fördern, haben die Karten unterschiedliche Qualitäten bzw. Seltenheiten. Zudem wird das Öffnen der Kartenpackungen in einem Extrabildschirm und für die grafischen Verhältnisse des Spiels ziemlich aufwändig zelebriert. Neben den gewöhnlichen (weiß) Vertretern wären da seltene (blau), epische (lila) oder legendäre (orange) Karten. In jedem Profipaket befindet sich mindestens eine Karte von seltener oder besserer Qualität – und darüber hinaus gibt es besondere „goldene Karten“. Doppelte oder ungewollte Karten können „entzaubert“ werden und mit dem daraus entstandenen

[GUI_STATICIMAGE(setid=76007,id=92479653)]
Man erhält Gold (Ingame-Währung) durch das Absolvieren der täglichen Quests. © 4P/Screenshot

„Arkanen Staub“ lassen sich neue Karten herstellen.

[GUI_STATICIMAGE(setid=76007,id=92479648)]
Ein Kartenpaket wurde geöffnet: Dies sind die neuen Karten für die Sammlung. © 4P/Screenshot

All diese Karten wandern ins virtuelle Sammelalbum und mit Sortierfunktionen nach Manakosten und Klassen bzw. Dienern ist dies sogar halbwegs übersichtlich, obgleich nur acht Karten auf einmal zu sehen sind. Was mich allerdings stört ist, dass man dort nur Karten sieht, die man bereits erhalten hat. Will man sich einen Überblick darüber verschaffen, welche Karten noch fehlen, muss man erst in den „Herstellungsmodus“ wechseln. Das hätte einfacher und intuitiver gelöst werden können.

KI-Geplänkel, PvP-Matches und Arena

Nach der Freischaltung der anderen Klassen geht es ans Eingemachte. Entweder kann man weiter gegen computergesteuerte Gegner mit mäßiger Intelligenz auf unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden (bessere Decks) spielen oder man tritt via Matchmaking-System im Modus „Spielen“ gegen menschliche Kontrahenten an – wahlweise in gewerteten (Rangliste) oder ungewerteten Partien. 

[GUI_STATICIMAGE(setid=76007,id=92479655)]
Im „Herstellungsmodus“ sieht man, welche Karten noch fehlen. © 4P/Screenshot

Vorher sollte man sich jedoch Gedanken über sein Deck machen und es mit maximal 30 Karten auffüllen. Es ist ebenfalls möglich, Karten zweifach reinzunehmen, sofern man diese doppelt besitzt. Ansonsten ist die Anzahl der besonderen (goldenen) Karten ist begrenzt, um das Deck eines Spielers nicht zu übermächtig werden zu lassen.

Während man bei „Üben“ oder im Spiel gegen andere Gegner via Matchmaking auf eigene Decks zurückgreifen kann, die aus allen bisher gesammelten Karten bestehen können, bietet die Arena als dritter und letzter Spielmodus eine andere Vorgehensweise, die einen stärkeren Wettkampfcharakter hat. So ist im Gegensatz zu anderen Spielvarianten der Zugang nicht frei. Jedes Mal, wenn ihr einen Arena-Durchgang beginnt, müsst ihr eine Zugangsgebühr in Form von „Gold“ (150) oder Echtgeld (1,79 Euro) bezahlen – das erste Match ist kostenlos. Der Clou ist dabei, dass ihr für jede Arenarunde ein eigenes Deck zusammenstellen und euch für einen von drei zufällig ausgewählten Helden entscheiden müsst. Danach werden euch 30 Mal drei unterschiedliche Karten präsentiert, von denen ihr jeweils eine ins Deck übernehmen könnt.  Die Entscheidung für eine Karte ist endgültig. Das Blatt darf danach nicht mehr getauscht werden. Der Vorteil ist Vergleich

[GUI_STATICIMAGE(setid=76007,id=92479652)]
Wenn die Arena betreten werden soll, wird eine Gebühr fällig. © 4P/Screenshot

zum „normalen“ Spielmodus ist, dass alle Spieler mit ähnlichen Voraussetzungen klarkommen müssen und nicht auf ihr vollständiges Deck zurückgreifen können. Mit diesem Deck tretet ihr in der Arena solange gegen andere Arena-Spieler an, bis ihr dreimal verloren habt. Und je nachdem wie viele Matches ihr siegreich beendet habt, desto besser wird die Belohnung am Ende der Runde. Als Belohnungen winken Gold, Arkaner Staub, goldene, gewöhnliche und seltene Karten etc.

  1. FuerstderSchatten hat geschrieben:Oder er hat sie einfach zufällig während des Spiels bekommen. Wie dem auch sei, mir macht das Spiel einen Haufen Spaß.
    Zufall, Glück und Pech sind Komponenten, die bei einem Kartenspiel immer vorhanden sind, die je nach Kartenspiel aber auf ein Minimum reduziert werden können. So auch bei Hearthstone.
    Die kompetitiv erfolgreichen Spieler von Hearthstone bauen ihre Decks so zusammen, dass die Zufallsfaktoren möglichst ausgemerzt werden bzw. sie diese Faktoren nicht in ihre Spielstrategie einfliessen lassen müssen.
    Konsistenz ist da der entscheidende Begriff. Bei konsistenten Decks gleichen sich Glück und Pech auf Dauer aus und übrig bleiben dann letztlich Strategie, das Wissen um die eigenen Karten und die des Gegners, welche Klasse was wann spielen kann, welche Karten gegen welchen Gegner man wann besser ausspielen oder lieber noch auf der Hand behalten sollte, auf welche Kombinationen man setzen und welche man lieber vermeiden sollte... ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten und Prognosen, mit Taktik, Bluffs und List, usw.
    Wahlweise kann man auch einfach immer das ausspielen, was man gerade auf die Hand bekommt und hoffen, dass es reicht. Manchmal klappt das dann auch. Nur eben nicht auf Dauer.

  2. Nanimonai hat geschrieben:
    ICHI- hat geschrieben: Selbst wenn man taktisch den Gegner völlig dominiert kommt irgendwan eine Serie von Karten
    die scheinbar die perfekte Antwort sind auf die eigenen Karten.
    Was übersetzt bedeutet: Du hast den Gegner in keinster Weise taktisch dominiert, sondern er Dich. Er hat geduldig auf seine Kombo gewartet und sie zum passenden Zeitpunkt ausgespielt.
    Oder er hat sie einfach zufällig während des Spiels bekommen. Wie dem auch sei, mir macht das Spiel einen Haufen Spaß.

  3. ICHI- hat geschrieben: Selbst wenn man taktisch den Gegner völlig dominiert kommt irgendwan eine Serie von Karten
    die scheinbar die perfekte Antwort sind auf die eigenen Karten.
    Was übersetzt bedeutet: Du hast den Gegner in keinster Weise taktisch dominiert, sondern er Dich. Er hat geduldig auf seine Kombo gewartet und sie zum passenden Zeitpunkt ausgespielt.

  4. ICHI- hat geschrieben:In dem Spiel sind wirklich die behindertsten "lucker" unterwegs denen ich jemals bei nem
    Online-Game über den weg gelaufen bin. Habs die Tage mal angezockt.
    Selbst wenn man taktisch den Gegner völlig dominiert kommt irgendwan eine Serie von Karten
    die scheinbar die perfekte Antwort sind auf die eigenen Karten.
    Für mich ist das entweder ein Gummiband skript oder einfach nur schlecht Programmiert.
    Das Free to Play Modell dagegen ist sehr fair allerdings merkt man auch hier , wie schon bei WoW , Diablo
    oder sonstigen Blizzard spielen , das die Klassen einfach nicht balanced sind.
    Von Ausreichend bis ganz schlecht.
    Das fällt als erstes ins Auge und somit ist das Spiel eigentlich nicht wirklich ernstzunehmen für mehr
    als ne halbe Stunde spielen weil diese Punkte nun mal extrem frustrierend sind.

    Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
    Habe mittlerweile bestimmt 80-100h mit dem Spiel verbracht (ohne Echtgeld Einsatz) und meist spiele ich deutlich länger als 30 Minuten.
    Wenn man ein paar Grundregeln beachtet (nicht zu viele Karten mit hohen Manawert mitnehmen, nicht zu viele situationsabhängige Karten) kann man den "Luckfaktor" des Gegenübers recht gut minimieren, aber sicherlich nie ganz ausschalten.
    Natürlich sind ein paar gute freischaltbare Karten auch von Nutzen. Bei den raren Karten (also im "Mittelpreissegment") empfehle ich "Azur Drake" und "Argent Commander" oder auch "Sunwalker" und "Impmaster".
    Den benötigten Staub dafür hat man sich relativ schnell erspielt und die Karten sind enorm hilfreich.
    Und wie du schon erwähnt hast, ist das f2p Modell ziemlich fair.
    Hier ist eine Liste mit allen Karten samt Beschreibung und Bewertung (ganz unten kann man die verschiedenen Sets durchschalten):
    http://www.liquidhearth.com/forum/arena ... al-commons

  5. Stalkingwolf hat geschrieben:Ich hab es kurz gespielt, aber die Kartenfolge und der Start ist so Glücksabhängig, das es für mich sinnlos war weiter zu spielen.
    Kartenspiele machen bei mehr als 2 Personen Sinn, alles darunter kann man in der Regel auch eine Münze werfen.
    Versuch als Grundlage einfach mal Zoo zu spielen, das ist ein recht erfolgreiches Anfänger-Deck welches den Kern des Spiels sehr gut vermittelt: Effektiver Tausch von Dienern, absolute Spielfeld-Kontrolle und richtiges Benutzen von Ressourcen. Viele Spieler gehen an Hearthstone einfach völlig falsch heran und geben dann zu schnell auf.
    Ein Zoo-Deck ist relativ schnell mit vielen leicht zu bekommenden Karten gemacht und kann auch flexibel umgerüstet werden je nachdem mit welchen Gegnern du Probleme hast (Aggro-Decks, Control-Decks).
    Hier mal ein Standard Zoo-Deck wie es nach Release von Naxxramas gespielt werden könnte: Zoo

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1