Spieler, die kein Geld in die Hand nehmen, um Karten zu kaufen, haben hauptsächlich einen zeitlichen Nachteil, denn es dauert ohne Echtgeld viel länger sich die Kartenpakete zu erspielen. Das liegt u.a. daran, weil die Begrenzung der täglichen Quests das Erspielen des Goldes unnötig einschränkt. Wenn man aber aktiv spielt und die täglichen Aufgaben angeht, kann es sein, dass man in zwei Wochen an ca. zehn Kartenpakete kommt, ohne Geld auszugeben und wenn man sich noch in der Arena umschaut sowie Glück gepaart mit Können hat, sind mehr Pakete drin. Spezielle Karten, die ausschließlich gegen Echtgeld verfügbar sind, gibt es aber nicht. Daher kommt man mit
Geldeinsatz schneller an die Pakete, was Käufern gerade am Anfang einen Vorteil beschwert, da sie über mehr Karten verfügen, als diejenigen, die erst begonnen und wohlmöglich nur die Standardkarten gesammelt haben.
Ein bisschen Freude und viel Frust
Ich fasse mal zusammen: Es gibt neun Klassen mit eigenen Heldenfähigkeiten und ungefähr 350 Karten im Repertoire. Das klingt nach vielen taktischen Möglichkeiten, um seinen Gegner zu besiegen, aber in der Praxis sieht das anders aus, denn das beherrschende Element in dem Spiel ist der Zufall. Ihr könnt euer Deck noch so schön konzipieren und auf Kombinationen auslegen, aber wenn in einer Partie zufällig die „falschen“ Karten zum falschen Zeitpunkt gezogen werden, hilft sämtliche Vorplanung nichts. Und es ist mir schon mehrfach passiert, dass eine Karte, z.B. „Sheep“ (Diener in ein Schaf verwandeln), „Flamestrike“ (vier
Schaden an jedem Gegner) oder „Gedankenkontrolle“ (Diener wird übernommen) das Match komplett gedreht haben. Es kam auch vor, dass ein bis an den Anschlag verstärkter Diener mit über 10 Angriffspunkten alles niedermähte und was fehlte auf der Hand? Genau, ein Sheep – auch wenn es zweifach im Deck war, aber nicht gezogen wurde. Doch es gibt noch mehr Zufallseffekte, die beim Ausspielen von Karten ausgelöst werden und so kann vorkommen, dass der „verrückte Bomber“ (wirft Bomben auf alle möglichen Ziele) mehr Schaden auf meiner Seite anrichtet als auf der gegnerischen Seite oder „arkane Geschosse“ treffsicher die harmlosen Diener ausschalten. Und es ist echt frustrierend und wirkt fast schon hämisch, wenn man einen Zug später genau die Karte bekommt, die man vorher gebraucht hätte. Aber das ist halt die Natur des Sammelkartenspiels und durch diesen Zufallsfaktor ist es ebenfalls möglich, dass ein Neuling mit Glück einen erfahrenen Spieler mit einem guten Deck schlagen kann.
Also wenn ihr mit solch starken Zufallselementen auf Kriegsfuss steht, ist Hearthstone nichts für euch. Und natürlich lassen sich die Zufälle besser in den Griff bekommen, in dem man sein Deck entsprechend anpasst und sich
ausführlich überlegt, welche Karten man auf welcher Manastufe mitnimmt – sofern man genügend „spannende“ Karten hat und sich durch das umständlich zu bedienende Sammelbuch wurstelt. Im Gegensatz zu vielen anderen Elementen in Hearthstone, die auf ein schnelles und unkompliziertes Spielen konzipiert sind, führt kein Weg dran vorbei, sich ausführlich Gedanken über seine Deckzusammenstellung zu machen, um besser aufgestellt zu sein. Das Zufallselement wird man aber niemals ganz eliminieren können.
Die kompetitiv erfolgreichen Spieler von Hearthstone bauen ihre Decks so zusammen, dass die Zufallsfaktoren möglichst ausgemerzt werden bzw. sie diese Faktoren nicht in ihre Spielstrategie einfliessen lassen müssen.
Konsistenz ist da der entscheidende Begriff. Bei konsistenten Decks gleichen sich Glück und Pech auf Dauer aus und übrig bleiben dann letztlich Strategie, das Wissen um die eigenen Karten und die des Gegners, welche Klasse was wann spielen kann, welche Karten gegen welchen Gegner man wann besser ausspielen oder lieber noch auf der Hand behalten sollte, auf welche Kombinationen man setzen und welche man lieber vermeiden sollte... ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten und Prognosen, mit Taktik, Bluffs und List, usw.
Wahlweise kann man auch einfach immer das ausspielen, was man gerade auf die Hand bekommt und hoffen, dass es reicht. Manchmal klappt das dann auch. Nur eben nicht auf Dauer.
Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Habe mittlerweile bestimmt 80-100h mit dem Spiel verbracht (ohne Echtgeld Einsatz) und meist spiele ich deutlich länger als 30 Minuten.
Wenn man ein paar Grundregeln beachtet (nicht zu viele Karten mit hohen Manawert mitnehmen, nicht zu viele situationsabhängige Karten) kann man den "Luckfaktor" des Gegenübers recht gut minimieren, aber sicherlich nie ganz ausschalten.
Natürlich sind ein paar gute freischaltbare Karten auch von Nutzen. Bei den raren Karten (also im "Mittelpreissegment") empfehle ich "Azur Drake" und "Argent Commander" oder auch "Sunwalker" und "Impmaster".
Den benötigten Staub dafür hat man sich relativ schnell erspielt und die Karten sind enorm hilfreich.
Und wie du schon erwähnt hast, ist das f2p Modell ziemlich fair.
Hier ist eine Liste mit allen Karten samt Beschreibung und Bewertung (ganz unten kann man die verschiedenen Sets durchschalten):
http://www.liquidhearth.com/forum/arena ... al-commons
Ein Zoo-Deck ist relativ schnell mit vielen leicht zu bekommenden Karten gemacht und kann auch flexibel umgerüstet werden je nachdem mit welchen Gegnern du Probleme hast (Aggro-Decks, Control-Decks).
Hier mal ein Standard Zoo-Deck wie es nach Release von Naxxramas gespielt werden könnte: Zoo