Fazit
Es ist ein Neubeginn. Für die Mass-Effect-Serie. Für den Helden. Für Bioware. Und dieser Neubeginn, der auch in der Story ein Kernthema wird, ist in weiten Teilen unterhaltsam. In den gut 30 bis 40 Stunden, die man benötigt, um den Archon der Kett aufzuhalten, findet man im Heleus-Cluster höchst ansehnliche Umgebungen sowie dynamische Ballereien, die von den Bewegungsmöglichkeiten des neuen Jetpacks, der kontextsensitiven Deckung sowie vollkommenen Freiheit bei der Figurenentwicklung profitieren. Man taucht ein in eine lebendige Welt, die vor allem durch die ständig präsente Gesprächskulisse und das fantasievolle wie abwechslungsreiche Landschaftsdesign gebildet wird. Man kann sowohl im Großen als auch im Kleinen interessante Geschichten erleben, die punktuell an Nebenmissionen des letzten Witcher-Abenteuers erinnern und die einen auch nach Abschluss der Hauptstory wieder ans Pad rufen. Man wird allerdings auch Zeuge einiger visueller Macken wie der mitunter instabilen Bildrate oder den in der Außenwahrnehmung vollkommen zu heiß gekochten Gesichtsanimationen. Die sind zwar nicht über alle Zweifel erhaben und qualitativ schwankend, waren aber über die gesamte Spielzeit nur in den seltensten Fällen der Grund, dass ich aus der Welt gerissen werde, die Ryder und Bioware in der Andromeda-Galaxie aufbauen wollen. Viel häufiger waren die Qualitätsunterschiede der aus insgesamt zwölf Federn stammenden Dialoge und ihrer Questintegration schuld daran, da ihnen eine einheitliche Linie fehlt. Einige (vor allem in den Nebenmissionen) erreichen fast „alte“ Bioware-Qualität, viele sind gut, einige nur Durchschnitt. Und leider findet man auch einiges mit peinlichem Soap-Charakter und einer Flapsigkeit, die auch den etwas leichteren Themen nicht entsprechen mag, denen man hier begegnet. Von der alten Form ist man allerdings immer noch entfernt; es ist nicht alles perfekt; es gibt auch hier immer noch sinnfreie Inhalte wie das Planetenscannen. Doch wo Dragon Age mit Inquisition einen Tiefpunkt innerhalb der Fantasy-Reihe erreichte zeigt Andromeda, das sich hinsichtlich der Dramaturgie und der Nutzung bekannter Elemente gegenüber Mass Effect 1 in etwa so wie Das Erwachen der Macht zu Eine neue Hoffnung verhält, dass man die Sci-Fi-Serie noch nicht abschreiben sollte. Dennoch: War Bioware jahrelang Rollenspiel-Vorreiter und -Wegbereiter, ist man mittlerweile nur noch Mitläufer – auch weil man im Gegensatz zur Konkurrenz das Risiko scheut und daher weitgehend stagniert.`Anm. d. Red.: Zum Test stand nur die Xbox-One-Version zur Verfügung. Wir werden uns zeitnah mit den anderen Fassungen beschäftigen und ggf. den Text anpassen sowie die Wertungen ergänzen.
Wertung
Dramaturgie, Dialogführung, Technik: In keinem Bereich ist Bioware hier wirklich herausragend. Dennoch weiß der Abstecher in die Andromeda-Galaxie als Action-Rollenspiel von Anfang bis Ende zu unterhalten.
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ich habe für meinen einzigen Durchgang 87 Spielstunden reingebuttert, keine Ahnung wie ich das geschafft habe.
Es gab wohl zuviel Einfluß von der obrigen Etage, wie das Spiel zugeschnitten werden soll auf eine wesentlich jüngere Zielgruppe, anstatt grünes Licht zu geben und den Entwicklern Freiheiten zu gewähren um eine fließende Entwicklung seit Teil 3 nicht komplett abzuwürgen.
Wir alle wissen wie es geendet hat. Eine typische Auftragsarbeit wo an vielen essenziellen Baustücken gespart wurde.
Fehlen in Zukunft nur noch News zu Kinderarbeit in der Spieleindustrie. Zum Glück stellen die keine Klamotten her!