Die wichtige Haltung
Damit kann man später aber auch einige nützliche Zweihand-Techniken einsetzen, darunter das mächtige „Ichimonji“: Das ist ein Überkopfhieb, der die eigene Haltung stärkt und jene des Gegners schwächt – genau das ist unfassbar wichtig in diesem Spiel, denn die Haltung ist der neue Kern. Obwohl From Software auf dem Steuerungsfundament der Soulsreihe aufbaut, was das Anvisieren und Wechseln von Gegnern (mit all seinen Tücken!), das Wegrollen und Blocken oder Kontern zum richtigen Zeitpunkt betrifft, inszenieren sie ein komplett neuartiges, in seinem Fluss einzigartiges Kampfsystem. Es gibt keine Ausdauer mehr, so dass man theoretisch ohne Pause zuschlagen kann. Es gibt keinen Schild, hinter dem man sich verstecken kann. Und hier sind die Lebenspunkte bzw. die
Vitalität nur ein Faktor im Hintergrund, denn viel wichtiger ist die Stabilität, also die Haltung – und zwar für Sekiro und seine Feinde.
„Der Weg der Schwertkunst heißt: aus sich heraus Überlegenheit zu erlangen und, wenn die Zeit gekommen ist, den Rhythmus zu kennen, zuzuschlagen wie von selbst, zu treffen wie von selbst.“
Es ist unglaublich, wie gut dieser Satz von Miyamoto Musashi das Kampfsystem abbildet. Denn zu Beginn fühlt man sich überfordert, wird immer wieder getroffen, weil man entweder zu aggressiv oder passiv vorgeht. Zwar bestraft From Software den Tod: Man verliert die Hälfte seiner blauen Erfahrung sowie seines Goldes. Aber man hat auch eine prozentuale Chance, all das zu behalten. Man kann sogar bis zu zweimal direkt wieder aufzuerstehen, um es nochmal zu versuchen, während die
Verwundungen der Feinde und Bosse bleiben – das ist fair und ein Luxus, den man in der Soulsreihe nur mit kostbaren Ringen genießen konnte!
Trotzdem ist es essenziell, dass man in seinem Lager beim untoten Samurai Hanbei alle Manöver einzeln sowie im freien Kampf üben kann, ohne dass man sterben kann. Gerade die Paradekette, die mehrmaliges rechtzeitiges Abwehren mit L1 verlangt, gibt einem einen Vorgeschmack auf das, was an schnellen Reaktionen verlangt wird. Ihr solltet daher die Tastenbelegung an eure Bedürfnisse anpassen, könnt z.B. das Sprinten, Ducken etc. ändern und auch die automatische Zielerfassung abstellen, die nicht jedermanns Sache ist. Danach gilt es zu üben, zu üben und nochmal zu üben. Aber das lohnt sich: Irgendwann kommt man in diesen Wechsel von Block und Konter, der von einem hellen Klang bei perfekten Paraden über L1 begleitet wird, während die Treffer satte Töne hinterlassen – das ist ein fast musikalischer Klingentanz, den man geduldig führen muss, bevor er im Idealfall in einer Blutfontäne aus dem Hals des Gegners endet.
Respekt, im sale auf Steam war es nie unter 29,99€.
Sekiro hat sich summa summarum 10 Mio. mal verkauft.
Hallo, kann mir jemand sagen, ob es bei dem Spiel für die PS4 Pro Grafik-Einstellungen gibt? Zum Beispiel einen Performance Modus für höhere Framerate? Ich finde da nicht viel im Menü auf den ersten Blick. danke.
Also ich kann nur sagen, wenn das Kampfsystem erst einmal klick gemacht hat, ergibt sich sich ein Flow wie in noch keinem From Software Spiel davor. Adrenalin pur in den derben Bosskämpfen! Auch wenn ich es liebe, aber Bloodborne fühlt sich im Vergleich schon fast wie konventionelles Hack and Slay an. Mir sind da die beiden entgegengesetzten Pole (Dark Souls 1 und Sekiro) am liebsten. Ich bin wahnsinnig gespannt auf Elden Ring, aber über ein Sekiro 2 würde ich mich genauso freuen ...
Zu viele Minibosse: Stimme ich zu. Klar Bosskämpfe will man eigentlich, aber von den Minibossen gibts zu viele, sodass gerne mal unnötig der Flow gekillt wird. Aber vielleicht sollen die einen Fit halten.
Gegner im Bosskampfgebiet empfand ich auch als nervige Designsünde, vermutlich das ätzendste am gesamtem Spiel neben
Und dann gibts noch so einige epische Bossfights, die sich für immer in dein Gehirn prügeln werden.
Sekiro ist eigentlich eine konstante Tour-de-Force mit wenig Verschnaufpausen, anders als die letzten From Software Titel.
Aber insgesamt war das Erlebnis viel erinnerungswürdiger und kam auch am ehesten wieder an das Gefühl ran mit dem mich Dark Souls 1 damals entjungferte