Als Offline-Spiel besser?
Immer wieder kam ein Kollege, schaute mir beim Spielen über die Schulter und sagte sinngemäß „Könnte Bethesda nicht den Online-Faktor streichen und das als Elder Scrolls 6 veröffentlichen? Ich hab’s nicht so mit Online-Rollenspielen.“ Ein anderer meinte: „Als Offline-Spiel wäre es richtig gut.“ Und Jörg gähnte an dieser Stelle nur mit dem Verweis auf Fallout. Viel besser hätte ich das Dilemma auch nicht beschreiben können, in dem The Elder Scrolls Online steckt und in das mich das Abenteuer in Tamriel verwickelt. Denn die stärksten Momente erlebt man meist dann, wenn man alleine unterwegs ist und das Glück hat, dass sich möglichst wenige Spieler mit einem in der gleichen Questreihe befinden und im schlimmsten Fall mit einem auf den Bossgegner warten. Wenn man auf dem Weg zu seinem Ziel durch die abwechslungsreichen Landschaften läuft oder galoppiert, dabei quasi beiläufig durch neue Markierungen auf dem Kompass auf Missionsgeber,
Sehenswürdigkeiten oder sonstige Entdeckungen stößt, ist das Elder-Scrolls-Gefühl vollkommen: Ich bin der Held, der Tamriel rettet. Das konnte ich auch heute nochmals feststellen, als ich mir aus Neugier eine neue Figur erstellte und durch die fast vollkommen verwaisten Startgebiete lief. Die paar Spieler, die sich ebenfalls hier tummelten, haben kaum gestört und waren ohnehin größtenteils nicht dann im Dungeon, wenn ich anwesend war.
Doch sobald man eine Höhle betritt, in der schon 20 andere Helden Tamriels darauf warten, dass der Boss wieder erscheint, sackt das Atmosphärelevel deutlich nach unten. Auch die Kämpfe um die „Dunklen Anker“ verlieren irgendwann ihren Reiz – vor allem, wenn man schließlich alle auf einer Karte befreit hat und dennoch immer wieder die tiefe Bass-Sirene ertönt, die einen neuen Versuch Molag Bals kennzeichnet, in der Welt der Lebenden mit seinen Daedra Fuß zu fassen. Dabei hat man doch schon Techniken im Gepäck, mit denen man die Spannung aufrechterhalten könnte: Mit dem verwendeten Phasensystem wird z.B. gewährleistet, dass sich nach bestimmten Missionen die Umgebung ändert. Gegner sind nicht mehr aggressiv, Städte und Dörfer brennen nicht mehr, mitunter findet sogar eine große Metamorphose statt und auf einmal hat man Handelsstationen, wo vorher eine Ruine stand. Und dieses System hätte man auch für die Anker verwenden können: Hat man einmal alle befreit, wird man in eine Phase mit anderen Spielern gesteckt, die den gleichen Status haben – und schon hat man ein Problem eliminiert.
Falsche Instanz?
Auch für die für ein Online-Rollenspiel logischen anderen Spieler, die einem die Atmosphäre bei Quests kaputt machen, hätte man ein besseres Phasen- bzw. Instanzierungssystem nutzen können. Bei der Hauptquest, die einen immer wieder mit dem Propheten zusammenführt, ist man zumeist allein – der Fokus liegt hier auf dem Spieler und der Geschichte. Um
sowohl dem „Bossfarmen“ als auch der abfallenden Atmosphäre entgegen wirken zu können, fallen mir zwei Einschränkungen ein: Entweder man reduziert die Spieler, die sich gleichzeitig in der Instanz des Dungeons oder der entsprechenden Phase befinden können – was einfach fallen dürfte, wenn das entsprechende Gebiet ohnehin neu eingeladen werden muss. Oder aber man macht die Zeit, die man auf die „Wiedergeburt“ des Bosses warten muss, antiproportional abhängig von der Anzahl der Spieler, die ausharren. Sprich: Wenn 20 Spieler darauf warten, nur einen Schlag auf den Boss anbringen zu können, um seine Beute abzugreifen, obwohl sie die dazu gehörige Mission schon längst erledigt haben, dauert es eben eine halbe Ewigkeit. So weit wie bei Dark Age of Camelot, wo sich Schlangen wie in Disneyland gebildet haben, um Zugriff auf einen ultrararen hochstufigen Endgegner zu bekommen, muss es ja nicht kommen. Doch zwischen fast umgehender Wiedergeburt und unendlicher Wartezeit gibt es viele Schattierungen. Langer Rede, kurzer Sinn: Das Phasen-/Instanzierungssystem ist ein fragiles Gebilde, dessen Ausgewogenheit noch viel Optimierungs-Spielraum bietet.
Es ist am Ende eben ein MMO und kein Singleplayer Spiel, das sollte einem schon bewusst sein. Spiel doch mal die Mainquest durch und sammle Nebenquests. Evtl. kommst Du noch ins Spiel oder eben nicht. Grundsätzlich sollte einem TESO Spass machen wenn man die Singleplayer Spiele bereits gemocht hat. Aber da natürlich viele Mechaniken eines MMO drin sind, sind gewisse Dinge an die man sich gewöhnt hat eben anders, einfacher, schwerer, grösser oder nur in einer Gruppe machbar.
Die Jagd nach Items, ein gewisser Grind und mehr Zeit muss man eben akzeptieren, gerade mit den DLCs ist das Spiel inzwischen gewaltig. Ich laufe da auch gerne nur etwas rum, gehe in eine Stadt wo gerade viele Spieler sind und geniesse die "Dorfplatz Atmosphäre". Danach ab ein paar Quest machen oder einem kleinen Radi anschliessen. Später evtl. noch in das eigene Haus und dort noch etwas dekorieren oder nachschauen was man als nächstes tun kann. Der Progress ist eben langsamer, nur schon bei der Herstellung von Waffen/Tränken braucht es viel mehr Aufwand als im Singleplayer Pendant, was ja auch Sinn macht bei einem MMO.
Mir fehlt einfach die Zeit um dort richtig reinsinken zu können und daher ist TESO für mich mehr eine Kompensation, ein kleiner MMO Urlaub für Zwischendurch. Wer sich dem Spiel aber zu 100% widmet und alle andere Game mehr oder weniger ruhen lässt, der kann da schon extrem viel Spass haben.
Mich treibt aber eher die Story an und wenn diese hinsichtlich den Herausforderungen aber so weiterlaufen wie bisher, dann ist mir das zu wenig.
Events, Raids sind mir egal, gute Dungeon ok, wenn da was hintersteckt, aber einfach so der Items wegen, ne, vor allem da doch eh alles mitlevelt.
Wenn man einfach nur in der Welt herumläuft findet man auch Gebiete in denen die Gegner durchaus herausfordernd sind. Ma etwas rumreisen, weiter weg gehen. Das ist ja das schöne an TESO. Es bietet fast das selbe Casual Erlebnis wie die Offline Elder Scrolls Spiele, sämtliche NPCs sind vertont was für so ein Spiel der Wahnsinn ist. Man kann da nur wie ein Streuner etwas rumrennen und ein paar Quests machen oder man versinkt gaaaaanz tief in der Materie mit Crafting etc.
Mir ist das Spiel zu umfangreich, ich komme da mit dem Content gar nicht mehr nach. Es ist eines dieser Spiele welches zur Lebensaufgabe werden kann.
Verfolgt doch einfach die Main Quest, da sieht man schon einiges von der Welt. Und wenn man die durch hat, gibt es ja noch tonnenweise Nebenquest und noch doppelt so viele grössere DLCs Quests. Wenn Du mit TES Spass hattest, kann TESO entweder zuerst etwas überfordern oder auch langweilig wirken (Zu Beginn) da man sich noch nicht so orientieren kann.
Und wenn irgendwo ein Gewitter ist und ein Anker vom Himmel fällt, schnell dahin, da gibt es fette Beute und wenn nicht gerade 50 andere High-LvL Chars auch dort sind, wird es auch genug schwer das Ding zu packen.
Viel Spass noch!
Letztens mal geholt und für meinen Bruder gleich mit. Wie sind jetzt Lvl 18 und haben uns bisher um nichts wirklich gekümmert. Rüstung und Waffen angeschaut ja, aber Tränke, die etlichen Rohstoffe im inventar? Ne.
Wann wirds denn mal schwer bzw. herausfordernd? Ich verliere bei Kämpfen ja so gut wie keine Lebensenergie. Laufen, klicken, alle tot.
Kurz gesagt, wir suchen noch den Spaß.
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