Die auf den Büchern von Andrzej Sapkowski beruhende Fantasy ist düster, derb und voller starker Frauen. |
In der zu Beginn undurchsichtigen, aber angenehm intriganten Story geht es erneut um einen drohenden Krieg: Sechs Jahre nach dem Sieg der nördlichen Königreiche gegen das mächtige Nilfgaard und seinen verhassten Kaiser, kommt es plötzlich zu internen Machtkämpfen. Weil Geralt den amtierenden König Foltest vor einem Meuchler schützte, will er den Hexer weiter als Leibwache um sich wissen. Kein Wunder, bei all den potenziellen Feinden im Rücken. Zu Beginn ist man mit König Foltest unterwegs – klasse Charakterdesign, klasse Sprecher.
Aber Geralt will weder Krieger noch Diener sein, eigentlich will er nur weg – doch er bleibt nicht liegen, hört nicht auf die Warnungen der Zauberin Triss. Er verlässt das friedliche Zelt seiner nackten Geliebten und streift durch ein brummendes Heerlager voller Wappen und Waffen, wo Soldaten exerzieren und eine Burg kurz vor der Erstürmung steht – derb, laut, männlich. Und so beginnt ein blutiges Abenteuer über knapp 25 Stunden.
Gespielter Rückblick im Prolog
Ein Kerker, ein Verhör, danach gespielte Rückblicke: The Witcher 2 fängt fast genauso an wie Dragon Age II (Wertung: 70%). Der Hexer wird für irgendetwas Rätselhaftes von einem Mann namens Vernon Roche angeklagt und muss sich in Ketten gelegt rechtfertigen, bevor man das Erzählte spielen kann. Aber im Gegensatz zu BioWare nutzt CD Project RED diesen dramaturgischen Kniff nur für den Prolog, denn ab dem ersten Akt spielt man nicht mehr die Vergangenheit, sondern die Gegenwart des Hexers.
Neben diesem exzellent dargestellten Regenten läuft der Hexer durch das Lager, redet mit ihm über seinen Dienst, dass er davon befreit werden will. Dann erklimmen beide die Stufen im Inneren eines riesigen Belagerungsturms, der wie ein hölzernes Monstrum gen Mauer walzt. Soldaten singen kernige Lieder, schwören ihrem König die Treue, dann kracht die Rampe auf den Wehrgang: Licht flutet hinein, Männer strömen brüllend hinaus und auch der Witcher zückt sein Langschwert, bevor man als Spieler mit WASD und Maus oder Gamepad übernimmt – hier hat jemand sehr gut Regie geführt. Und man fragt sich, wo dieser Jemand beim herrlich offenen, also je nach Entscheidung etwas anders verlaufenden, aber unheimlich enttäuschend inszenierten Finale war?
Ich finde Origins auch überbewertet. Wollte ein neues BG werden, hat es aber nicht ganz gepackt.
Mir hat das Spiel ebenfalls nicht sonderlich gut gefallen.
Ich habe es drei Stunden gespielt und dann genervt beendet, da ich mit dieser Welt und den Charakteren einfach nicht warm werde, zudem war mir das Kampfsystem zu ungenau und hat keinen Spaß gemacht.
Vielleicht habe ich das Spiel zu spät gespielt oder hätte vorher den ersten Teil Spielen sollen aber vermutlich hätte es nicht allzu viel geändert, ich mag Geralt einfach nicht und wenn ich schon den Hauptcharakter nicht mag, fehlt einfach die Motivation, das Spiel weiterzuspielen.
Der Vorwurf, dass keine Seele und kein Herz in dem Spiel steckt, ist allerdings absurd, denn eine Seele merkt man dem Spiel definitiv an.