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The Witcher 2: Assassins of Kings (Rollenspiel) – The Witcher 2: Assassins of Kings

Krieg an den Grenzen, uralte Kreaturen in den Wäldern und Gier in den adligen Köpfen – die nördlichen Reiche kommen nicht zur Ruhe. Überall Heerlager und Soldaten, Verräter und Rebellen. Was für Geschichten verbergen sich hinter den Konflikten der Menschen und Anderlinge, der Fürsten und Könige? Wem kann man trauen, wen soll man unterstützen? In der Rolle eines Hexers gerät man in einen blutigen, drei Akte tiefen Strudel der Machtpolitik.

© CD Projekt / Namco Bandai

Das hektische Kampfsystem

Kämpfe gegen Riesenbestien erinnern an Bossduelle in Action-Adventures.

Mehrstufige Kämpfe gegen Riesenbestien erinnern an Bossduelle in Action-Adventures.

Ärgerlich ist, dass das Kampfsystem und die Steuerung des Helden nicht die Qualität des Artdesigns erreichen – was den Schwierigkeitsgrad in den ohnehin knackigen Kämpfen nochmal künstlich erhöht. Vor allem wenn man mit dem Gamepad spielt, wovon man aktuell dringend abraten muss, arten die Kämpfe zu oft in Chaos aus; ich bin gespannt, wie man das dieses Jahr auf Xbox 360 und PS3 in den Griff bekommt. Erst wenn man mit Maus und Tastatur spielt, bekommt man mehr Kontrolle.

Was ist das Problem des Kampfsystems? Dass man auch hier auf Lebenspunkte setzt, die man wie üblich mit Schwert und Magie dezimieren muss, ist kein Beinbruch. Dass man die Schwere, Reichweiten und Kollisionen der Klingen nicht spürt und keinen authentischeren Schwertkampf à la Severance: Blade of Darkness (Wertung: 90%) oder Demon’s Souls (Wertung: 90%) erlebt, wo es Unterschiede zwischen stumpfem, scharfen und spitzen Schaden sowie eine große Varianz in der Handhabung von Dolchen, Klingen oder Stangenwaffen gibt, ist lediglich schade.

Aber dass sich Geralt trotz des relativ simplen Systems zu hektisch und unpräzise anfühlt, ist ärgerlich. Zum einen entsteht Hektik, weil Geralt automatisch immer den ihm am nächsten stehenden, aber keinen Gegner manuell so fixieren kann, dass er ihn bei fester Kamera umrundet – auf diese Weise hätte man sich besser auf Block, den später erlernbaren Konter und die allgegenwärtige Ausweichrolle konzentrieren können. Leider ist das nicht möglich, so dass man gerade im Angesicht mehrerer Feinde immer wieder mit der nervösen Perspektive kämpfen muss und schon mal wild Luftlöcher schlägt, wenn man die Sicht mit der Maus nicht optimal angepasst hat.

Ausweichrolle und ärgerliche Begrenzungen


Die beste Verteidigung ist zu Beginn die Ausweichrolle in alle möglichen Richtungen, die man später in ihrer Reichweite noch verlängern kann. Das ist zwar unheimlich effektiv, um Abstand zu gewinnen oder hinter den Gegner zu kommen, aber sorgt auch für ein ständiges Hin und Her. So muss man zwischen einer Überzahl an Feinden manchmal wild klicken und kommt aufgrund vieler automatisierter Manöver, wie Geralts Hongkong-Sprungattacke über mehrere Meter zum nächsten Feind, sogar zum Erfolg.

Die Action steht im Vordergrund: es wird viel und oft gekämpft.

Die Action steht im Vordergrund: es wird viel und oft gekämpft.

Hinzu kommt, dass der Hexer manchmal von unsichtbaren Grenzen aufgehalten wird und nicht überall hinauf oder hinunter springen kann – das geht nur auf Mausklick mit Unterbrechung an bestimmten Stellen. Wenn er z.B. mit Verfolgern im Rücken ein paar Stufen erklimmt und eine Empore entlang läuft, kann er an deren Ende nicht einfach wieder den halben Meter hinunter springen, obwohl es dort weder ein Gitter noch eine Gefahr gibt! So entsteht eine künstliche Sackgasse trotz klar sichtbarem Ausweg.

Das taktische Kampfsystem

Das Kampfsystem schwankt also zwischen unfreiwilliger Hektik und angenehmer Taktik und, zwischen Arcade-Tendenzen und lobenswertem Anspruch. Es hat auch seine guten Seiten: Der Hexer kann wie gehabt zwischen gewöhnlicher Stahl- und Silberklinge gegen Monster wählen, leichte und schwere Hiebe austeilen, wobei Letztere zwar mehr Schaden anrichten, aber eine lange Ausholbewegung nach sich ziehen; trifft der Hexer nicht, ist er einige Augenblicke sehr verletztlich. Man kann also nicht per Dauergeklicke gewinnen, sondern muss seine Schläge der Situation anpassen, zurückweichen und clever in die Offensive gehen. Das sorgt für angenehm taktische Gefechte, zumal man je nach Situation nicht nur seine Schwerter, sondern auch ein halbes Dutzend Runen einsetzen muss.

Und die sind sehr wichtig für den Kampfverlauf, werten ihn taktisch auf, denn Geralt kann sie wie direkte Zauber einsetzen, manchmal als Vorbereitung für einen finalen Hieb. Nicht nur um Feinde zurück zu werfen oder in Brand zu setzen, sondern auch um sich selbst für eine gewisse Zeit unverletzbar oder aus Feinden für ein paar Hiebe schlagfertige Freunde zu machen – nur so kann man in der Unterzahl gewinnen. Sehr hilfreich gegen schwer gepanzerte Gegner ist auch eine magische Falle, in die man Feinde locken und kurzfristig dort binden kann.

  1. MrLetiso hat geschrieben: 10.08.2017 13:28
    TheLaughingMan hat geschrieben: 10.08.2017 13:18
    Im Ernst? :lol:
    Jap. Origins.
    Nicht falsch verstehen, ich habe Origins sehr gerne gespielt, aber das Game war so generisch und voller Klischees, man hatte den Eindruck es wurde nicht AN Computern programmiert sondern VON Computern.

  2. Mir hat das Spiel ebenfalls nicht sonderlich gut gefallen.
    Ich habe es drei Stunden gespielt und dann genervt beendet, da ich mit dieser Welt und den Charakteren einfach nicht warm werde, zudem war mir das Kampfsystem zu ungenau und hat keinen Spaß gemacht.
    Vielleicht habe ich das Spiel zu spät gespielt oder hätte vorher den ersten Teil Spielen sollen aber vermutlich hätte es nicht allzu viel geändert, ich mag Geralt einfach nicht und wenn ich schon den Hauptcharakter nicht mag, fehlt einfach die Motivation, das Spiel weiterzuspielen.
    Der Vorwurf, dass keine Seele und kein Herz in dem Spiel steckt, ist allerdings absurd, denn eine Seele merkt man dem Spiel definitiv an.

  3. mololin hat geschrieben: 08.08.2017 21:38 Hier nimm Mittelaltervorlage X,Y und innerhalb von Deadline X wird das jetzt realisiert, und zwar so, dass alle Denken das ist fantastisch. Prise Herr der Ringe, Prise WoW, Prise von dem und dem, alles gut gemischt und voila fertig ist ein kommerzieller Erfolg.
    mololin hat geschrieben: 06.08.2017 23:18 Kultspielen (Mass Effect, Dragonage, Baldurs Gate, Ultima,
    Im Ernst? :lol:

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