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Demon’s Souls (Rollenspiel) – Ein Epos wie aus anderer Zeit

Lust auf eine Reise ohne Rückfahrtschein? Lust auf einen Tanz mit dem Tod? Aber Vorsicht: Dieses Abenteuer ist nicht nur gnadenlos, sondern auch traurig und unheimlich eindringlich. Es verströmt eine düstere Melancholie, die einen schlummernden Nerv in Kämpfern alter Schule wecken kann. Wer in den gefährlichen Nebel tritt, der das Königreich von Boletaria bedeckt, wird sich zwischen Toten und Dämonen verlieren. (Update: Seit dem 25. Juni 2010 ist das Spiel auch hierzulande erhältlich!)

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Fordern statt fördern

Aber ist das alles wirklich unfair? Es gibt fiese und gemeine Stellen – gar keine Frage. Aber unfair? Nein. Ich war auf dem Wehrgang z.B. unvorsichtig und gierig. Ich wollte noch mal „eben schnell“ hinauf, anstatt weise in den Nexus zurückzukehren, um meine Seelen zu investieren – denn das ist der sichere Hafen, wo man deponieren, ausrüsten und den Charakter aufwerten kann, bevor man über die großen Teleportsteine in eine der fünf Regionen aufbricht. Manchmal reicht schon ein fünfminütiger Abstecher, um zu erkennen, dass man nicht stark genug dafür ist – ich empfehle allen Einsteigern einen Blick auf die verseuchten Täler mit ihren tödlichen Sümpfen oder den schrecklichen

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Der Nexus wird zum neuen Zuhause für verirrte Helden: Hier kann man deponieren, handeln, pausieren, aufrüsten und mit geretteten Kriegern sprechen. © 4P/Screenshot

Turm von Latria mit seinen wahnsinnigen Gefangenen, die einen durch Gitterstäbe greifen und aus dem Dunkel mit Messern überfallen, während Medusen wie Wächter über den Flur schleichen und ihre Lähmungszauber sprechen. Wer sich da zu weit hinein wagt, kehrt nicht mehr zurück.

Dagegen ist der erste Palast noch ein heiterer Spaziergang. Ich hätte diesen Wehrgang ja auch langsam mit dem Bogen erkunden können: Den ersten Krieger mit einem Schuss niederstrecken, den zweiten hinunter locken, wo es mehr Platz zum Ausweichen gibt. Warum habe ich das nicht gemacht? Also: Das Spiel ist nicht unfair. Ich war nur nicht gut genug. Der Lernprozess ist ein langer, manchmal lebt er auch vom alten Gevatter Trial & Error, aber wenn man sich geschickt der Umgebung anpasst, kann man jede noch so knifflige Situation überleben. In diesem Spiel kommt es sehr stark auf gute Vorbereitung und Ausrüstung an. Welche Ringe trage ich? Welche Waffe nutze ich gegen welchen Feind? Schere, Stein und Papier sind im Nahkampf genauso wichtig wie ein gutes Auge für explosive Fässer oder physikalische Gemeinheiten: Manchmal befreit ein Schlag auf eine Holzwand eine riesige Felskugel, die dann gleich eine Kompanie in den Tod walzt. Manchmal lohnen sich auch Umwege oder Hinterhalte in den angenehm offenen Abschnitten, die mehrere Routen anbieten.

Schiss in der Buxe

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Die Fantasywelt besticht nicht nur mit Leder und Stahl, sondern auch mit Wundern und Magie. © 4P/Screenshot

Manchmal muss man auch die schwere Rüstung ablegen, um schnell zu sein, denn Traglast spielt eine wichtige Rolle. Es gibt da diese mächtige Brücke, auf der man weit ins Land hinein blicken kann und auf der dutzende Wachen mit Speeren und Armbrüsten warten, während ein roter Drache aufmerksam seine Kreise zieht – manche Ausblicke auf den hohen Zinnen erinnern an die monumentale Pracht eines Ico <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=2008′)“>

. Aber sobald man sich hier zu weit nach vorne wagt, kommt der Drache fauchend heran geflogen und spuckt spektakulär sein Feuer. Man fühlt sich hier hilflos wie ein Zwerg vor der Fritteuse. Schließlich ist man ja schon froh, wenn man einen einfachen Speerträger besiegt. Und der hat davon eine ganze Phalanx im Maul!

Diese Kreatur ist so groß und Furcht einflößend, dass man automatisch zurückweicht – man hat regelrecht Schiss in der Buxe. Wenn man sich allerdings clever anstellt und weit genug vorwagt, kann man die Wut des Drachen nutzen, der daraufhin die halbe Wachmannschaft röstet. Also ab in Deckung, abwarten und losspurten, um dem Feuerkreis des Drachen zu entgehen – es gibt einige Stellen, in denen man einfach frech und schnell sein muss, um Gefahren zu entgehen. Und wenn man online spielt, sieht man vielleicht irgendwo am Boden diese roten Runen leuchten, die ein anderer Spieler hinterlassen hat – hoffentlich mit der Nachricht: „It’s safe here!“

Kommentare

473 Kommentare

  1. Ich habe das Original Demon´s Souls nicht gespielt aber dafür Dark Souls 1 Remastered
    und zumindest das ist von der Qualität her ein schlechter Witz im Vergleich zu Bloodborne oder
    Dark Souls 3.
    Dark Souls 1 ist so unglaublich schlecht das man kaum glauben kann das wie gesagt Bloodborne
    und Dark Souls 3 vom gleichen Hersteller sind. Deswegen bin ich bei Demon's Souls mal extrem
    skeptisch und warte bis der Preis gefallen ist.

  2. Ist ein sehr gutes Spiel etwa so gut wie Dark Souls 1 und Dark Souls 3. Finde es vom Schwierigkeitsgrad leichter als Dark Souls 3, wohl auch leichter als Dark Souls 2, Dark Souls 1 ist bis auf das Addon eventuell sogar einfacher.
    Ich fand die Story gut so wie sie ist, man versteht dieses Weltensystem eh nicht, dieses mysteriöse ist gut so, sie sollten auf keinen Fall in Eldenring sich der breiten Masse anpassen und alles verständlich gestalten.

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