Veröffentlicht inTests

Dragon Age: The Veilguard im Test – Biowares starke, aber längst nicht perfekte Rückkehr

Nach zehn Jahren gibt es endlich die Fortsetzung zu Inquisition: Ob Bioware mit Dragon Age: The Veilguard das große Comeback gelingt oder endgültig zum Einheitsbrei wird, verraten wir euch im Test.

Screenshot-Collage aus Dragon Age: The Veilguard, versehen mit dem 4P-Testbanner.
© Electronic Arts / Bioware / Adobe Photoshop [M]

Das sind die 5 besten Spiele für PC und Xbox

Wenig, aber effektiver Loot 

Gekämpft wird aber nicht nur, um in der Story voranzuschreiten und Erfahrungspunkte zu sammeln, sondern auch für frische Beute. Allerdings fällt Dragon Age: The Veilguard hier recht handzahm aus, da es einen nicht mit Loot erschlägt, sondern diesen gut und gezielt verteilt. Ihr müsst also kein mittelalterliches Borderlands befürchten. 

Zum Repertoire gehören neben Rüstungen und Waffen auch Ringe, Schmuckstücke und Gürtel, und das in verschiedenen Seltenheitsstufen. Neue Ausrüstung findet ihr zudem fast nur in Truhen, hin und wieder lässt aber auch ein Bossgegner etwas fallen. Praktisch: Findet sich mal ein Duplikat in einer Kiste, wird damit nicht mein Inventar zugemüllt, sondern automatisch der jeweilige Gegenstand verbessert. Eine simple, aber effektive Mechanik – das würde ich auch gerne in anderen Spielen sehen.  

Vorteil der wenigen Beute: Einzelne starke Gegenstände stechen heraus, um sie lassen sich sogar einzelne Builds basteln. Im Laufe meiner Kampagne habe ich irgendwann eine Rüstung gefunden, die mich immun gegen Feuer machte und gleichzeitig meinen Brandschaden erhöhte. Also entschied ich mich fortan mit Feuerwaffen durch die Gegend zu laufen und Gegnern ordentlich einzuheizen. Ich hätte aber auch genauso gut mit einem Schild arbeiten können, der die Anzahl der Wurfabpraller erhöht oder einer Axt, die massiven Schaden an Panzerung verursacht. Wer will, darf experimentieren – notwendig ist das aber nicht unbedingt. 

Darüber hinaus finde ich auch Loot für meine Begleiter*innen, wobei deren Auswahl noch einmal deutlich limitierter ist. Ein Rapier ist beispielsweise immer für Lucanis, während sich Taash über besondere Zweihandäxte freut. Viel Variation besteht in diesem Fall dadurch nicht, weshalb man sich nur bedingt Gedanken darüber machen muss. 

Kein Crafting, aber viele Ressourcen 

Was man hingegen sehr viel findet? Materialien. Ob Holz, Eisen, Kristalle, Essenzen und anderen Kram: Wer nur ein wenig die Augen öffnet, findet diese in rauen Mengen. Wo dafür überhaupt der Platz im nicht vorhandenen Rucksack ist, möchte ich gar nicht so im Detail wissen. Doch viele Rohstoffe bedeuten nicht automatisch ein Crafting-System, denn das gibt es nicht wirklich.  

Wozu also das ganze Sammeln von Ressourcen? Um entweder die eigene Ausrüstung zu verbessern und später mit Verzauberungen (mehr Resistenzen gegen Elementare, mehr Heiltränke, zusätzlicher Schaden und so weiter) zu versehen, oder aber um den Rang bei den Händlern zu verbessern. Letztere verkaufen einem Fremden nicht einfach so Sachen, stattdessen muss erst der Ruf bei den verschiedenen Fraktionen durch das Erfüllen von Quests und dem Treffen von Entscheidungen verbessert werden.  

Sind genügend Rufpunkte zusammengekommen, darf anschließend mit Gold und Materialien die Geschäftsstufe erhöht werden. Das wiederum gewährt Zugriff auf weitere Gegenstände, wodurch man etwa bestimmte Duplikate gezielt erwerben kann, um das eigene Schwert zu verstärken.  

Dass das ganze Ressourcensystem nicht zur Beschäftigungstherapie wird, ist dem Umstand zu verdanken, dass ihr nicht gezielt nach den Mineralien und anderem Kram suchen müsst. Meist liegt das schon so platziert, dass man dran vorbeiläuft und es einfach aufsammelt.