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Ghost of Tsushima (Action-Adventure) – Blut im Sommergras

Im Jahr 1274 wird die Insel Tsushima von den Mongolen angegriffen. Im Auftrag von Kublai Khan sollen sie ganz Japan erobern. Als sie zu Zehntausenden am Strand landen, stellen sich ihnen 80 berittene Samurai entgegen. Genau an diesem Punkt der historischen Überlieferung beginnt Ghost of Tsushima. Danach öffnet sich eines der schönsten und elegantesten Abenteuer, die man in offener Welt erleben kann.

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Fazit

Was für eine zauberhafte, teilweise poetische Stimmung! Ghost of Tsushima ist ein wunderschönes Abenteuer. Wer sich für die Samurai interessiert, darf sich auf eine ästhetische und spielerische Eleganz freuen, die der Tradition des Alten Japan würdig ist. Auch wenn das natürlich keine historische Simulation ist: Egal ob Haiku, Kami oder Bushido – viele Facetten dieser fernöstlichen Kultur werden sichtbar. Obwohl die offene Welt im technischen Detail nicht allerhöchstes Niveau und die Gegner-KI große Schwächen zeigt, entsteht eine vom Wind berauschte Atmosphäre: Wenn man zwischen Nebelfetzen in einem goldenen Wald sein Katana zieht, um mit tödlichen Hieben in Zeitlupe durch zwei, drei Feinde zu tanzen, hört man das entfernte Echo von Akira Kurosawa. Hier entsteht nicht die Vielfalt oder der hohe Anspruch eines Nioh 2 oder gar Sekiro, auch die Akrobatik samt Kletterhaken oder die Stealth-Action mit Ninjaflair sind eher light zu nennen. Aber dafür wird Jins Geschichte besser erzählt, sie überrascht mit Charakteren und Geschichten, zeigt zudem kreative Mechaniken en detail. Sucker Punch trifft für mich die goldene Mitte aus Erkundung, Storytelling, Sammelei, Quests und Action. So entsteht über 40 Stunden ein sehr guter Spielfluss in malerischen Landschaften. Ich kann euch nur empfehlen, dem Weg dieses Kriegers zu folgen! Abschließen möchte ich diesen Test mit einem Haiku von Matsuo Basho (1644-1694):

Nur Sommergras
Ist von den Träumen
Der Krieger geblieben

Wertung

PS4
PS4

Das ist viel mehr als ein Director's Cut, sondern eine klasse Erweiterung! Wer Ghost of Tsushima auf der PlaySation 4 oder 5 spielt, erlebt ein technisch und inhaltlich sehr gutes Abenteuer.

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Kommentare

525 Kommentare

  1. Markhelm hat geschrieben: 04.01.2021 10:49 Es geht nicht um Erfahrungspunkte und das man alle Naselang was freischalten kann, sondern um interessante Orte, Charaktere oder Quests. Da ist eben nix.
    Das Windfeature ist ganz nett, nutzt sich aber auch schnell ab. Genau wie die überzeichnete Grafik.
    Finde eigentlich schon, dass sich zb die Shinto Schreine oder die Quests für die legendären Techniken abheben. Das Windfeature ist wie gesagt nichts großes, aber trägt halt zu den Flow bei, den mir vergleichbare Open World Titel einfach nicht geboten haben. Ich bin beim spielen einfach "in the Zone" und werde nicht durch Menü, Maps, etc. abgelenkt.
    Die Strohhutbande, der Schnappsbrenner oder die Adachi Mutter sind jetzt drei Sachen, die mir aus Nebenquests noch in Erinnerung geblieben sind.
    Bin wie gesagt noch nicht durch und es ist gut möglich, dass auch bei mir noch diese Ermüdungserscheinungen eintreten. Aber scheint ja auch für dich ein paar unterhaltsame Stunden gegeben zu haben. (oder du bist einfach ein sehr positiv eingestellter Mensch und du dachtest, es wird noch ^^)
    Edit: Sorry, du warst das nicht mit den 20 Stunden. :Blauesauge:

  2. Ich verstehe das Argument von Mark und Ahti sehr gut. Genau das hält mich bis zum heutigen Tag vom Kauf des Spiels ab. Dabei habe ich sogar immer wieder phasenweise Bock drauf gehabt, weil eben der Markt an Samurai Games eher dünn gesät ist. Dann schaue ich mir Gameplay Let's Plays an und lese nochmal rein, komme aber letztlich immer zu dem Entschluss Finger davon zu lassen, weil ich den Hype bei diesem Spiel, wie bei den meisten OW Titeln nicht mehr nachvollziehen kann.
    Repetitives Open World Gameplay wird für mich auch durch RPG Elemente nicht attraktiver, wenn ich effektiv immer das gleiche tue und dadurch sehr schnell bei mir Abnutzung eintritt. In diesem Punkt wirkt Tsushima auf mich nach wie vor abseits vom großartigen Szenario zu austauschbar und beliebig. Würde hier genau wie mit jedem AC einfach mitten drin die Lust verlieren. In dem Punkt finde ich übrigens 90% aller OW Spiele komplett überbewertet und kann den Hype nur selten nachvollziehen. Wenn dahinter intelligentes Spieldesign wie bei MGSV steckt, trägt sowas für mich über die gesamte Dauer, da man immer wieder neuen Herausforderungen und Gameplay Momenten ins Auge blickt, die wieder einen Reiz entfachen.
    Scheinbar trifft man mit dem eher oberflächlichen, auf Wiederholung ausgelegten Gameplay und Missionsdesign aber den üblichen Massengeschmack.

  3. Es geht nicht um Erfahrungspunkte und das man alle Naselang was freischalten kann, sondern um interessante Orte, Charaktere oder Quests. Da ist eben nix.
    Das Windfeature ist ganz nett, nutzt sich aber auch schnell ab. Genau wie die überzeichnete Grafik.

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