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The Witcher 3: Wild Hunt im Test – Krönender Abschluss der Hexersaga?

Knapp drei Jahre haben Rollenspieler auf The Witcher 3: Wild Hunt gewartet. Die Saga um den Hexer Geralt hat das Genre nicht nur aufgrund des literarischen Helden aus der Feder Andrzej Sapkowskis, sondern vor allem mit seiner Erzählweise, der Questqualität und der Inszenierung einer erwachsenen Fantasywelt bereichert. Wie wird CD Project RED die Trilogie abschließen? Können sie die Herausforderungen der neuen offenen Welt meistern? Mehr dazu im Test.

© CD Projekt RED / Bandai Namco Entertainment


Der Hexer auf dem Rechner


Wie fühlt sich das Kampfsystem auf dem PC an? Ich habe jetzt natürlich zig Stunden an der PlayStation 4 hinter mir: Die Maus- und Tastatursteuerung ist mir im direkten Vergleich zu fummelig, zumal das leicht schwammige Gefühl damit deutlicher wird. Ja, man kann sich daran gewöhnen, aber gerade in den Gefechten gegen mehrere Gegner wird es hektisch. Sie bringt mir allerdings einen kleinen Vorteil gegenüber dem Gamepad. Wenn man mit WASD & Co spielt, gibt es keine Überschneidung von Hexersinn und Parade auf der linken unteren Schultertaste. Sobald man sich mit dem Gamepad einem Lager von Banditen nähert und z.B. Pfeile mit L2 parieren oder reflektieren will, wird auf Konsolen manchmal Geralts Fokus statt seine Defensive aktiviert.

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Ihr könnt auf dem PC zig grafische Funktionen anpassen. © 4P/Screenshot

Sehr komfortabel ist der schnelle Wechsel der Steuerung, ohne dass man überhaupt in ein Menü gehen muss: Das Gamepad wird bei Knopfdruck ebenso erkannt wie die Maus bei Berührung. Falls euch die Belegung der Tastatur nicht gefällt, könnt ihr sie zudem individuell anpassen. Für das Gamepad ist das zwar nicht möglich, aber ihr könnt z.B. nicht nur die Achsen für die Kameradrehung ändern, sondern auch die Empfindlichkeit des linken und rechten Sticks separat einstellen sowie die Vibration deaktivieren. Viel interessanter dürfte sein, dass man all die Texte auf dem PC natürlich deutlich besser lesen kann!

Eine noch prächtigere Kulisse?

Wie sieht The Witcher 3: Wild Hunt auf Xbox One im Vergleich zur PlayStation 4 aus? Etwas schlechter. Zum einen wird das Bild dort auf 1080p hochskaliert und zum anderen fallen Sichtweite sowie Objektdetails wie Bäume in der Ferne auf Microsofts System geringer aus. Auch dort kommt es mitunter zu Bildratenproblemen und Pop-ups. Der Rechner ist natürlich die Königsplattform, wenn ihr grafisch alles rausholen wollt.

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Vor allem das Licht mit einzelnen Strahlen sowie die feineren Konturen auf Stoffen bzw. Rüstungen fallen positiv auf. © 4P/Screenshot

Im Gegensatz zu den Konsolen könnt ihr dort zig Einstellungen vornehmen, um das sichtbare Erlebnis an eure Hardware anzupassen. Unter „Nachbearbeitung“ lassen sich zunächst in drei Stufen (niedrig, mittel, hoch) zehn Aspekte vom Weichzeichnen über Blooming bis zur Umgebungsverdeckung und Lichtstrahlen ein- bzw. ausschalten. Allerdings vermisst man eine Beschreibung der Effekte: Wer außer Fotografen oder Grafikern weiß schon, was er mit „Vignettierung“ oder „Chromatischer Abweichung“ deaktiviert? Aber keine Bange: Mit Spielspaß hat das nichts zu tun. Falls euch die Kulisse allgemein „zu bunt“ ist, könnt ihr hier übrigens keine Anpassungen hinsichtlich der Farbpalette oder Sättigung vornehmen.

Nicht nur Geralt hat die Haare schön

 Unter „Allgemein“ kann man dann in vier Stufen (niedrig, mittel, hoch, höchste) nochmal über ein Dutzend für die Auslastung sowie Kulisse wichtige Aspekte wie Grasdichte, Detailgrad, Objektsichtweite, Wasser-, Textur-, Gelände- und Schattenqualität sowie die Anzahl an Charakteren anpassen. Dazu gehört auch „HairWorks“. So stolz ATI auf seine TressFX bei Lara Croft war, so laut trommelt NVIDIA jetzt für das bewegte Haar in The Witcher 3. Wie

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Haare auf Mensch, Pferd und Monster? Voll, bewegt und ansehnlich – auf dem PC nur noch voller, bewegter, ansehnlicher. © 4P/Screenshot

wichtig ist die einzelne bewegte Strähne in einem Spiel? Und wie wichtig sind dann erst tausende im Pelz eines Ungeheuers? Keine Frage: Das sieht klasse aus, auch voller als auf Konsolen – zumal es nicht nur um Menschen geht, sondern auch um Pferde und vor allem riesige Monster bis hin zu deren Hufhaar.

 

Aber mitunter wirkt das Gesamtbild auf dem PC auch überdreht: Es stürmt und pustet so schon genug in der Welt, so dass Bäume und Sträucher permanent in Bewegung sind. Und jetzt peitschen Locken und Felle auch noch wild hin und her – man fühlt sich ab und zu wie in einem Windkanal für die nächste Shampoo-Werbung. Früher gab es den Wasserfetisch, heute sind es eben die Haare. Wenn sie natürlich einzeln verbrennen, sich dabei kräuseln und…okay, lassen wir das.

  1. Finde es unreal The Last of Us 2 über The Witcher 3 zu erheben und zu sagen, Witcher 3 war gar nicht so gut damals wie angenommen, ein überschätztes Game. Technisch sowieso nicht vergleichbar mit The Last of Us 2 (Witcher 3 war übrigens nicht PS4 Exklusiv, da speilen also auch andere Faktoren mit was die Engine betrifft), weil da einige Jahre und Entwicklungszeit dazwischenliegen.
    Jetzt fehlt nur noch das behauptet wird The last of Us 2 hat in seiner Quantität und Qualität genauso viele gute Charaktere zu bieten wie ein Witcher...
    Habe selten so eine weltfremde Meinung gehört. Es ist Dein gutes recht The Last Of us 2 als ewiges Meisterwerk anzuloben, aber besinne Dich evtl. doch ein bißchen auf Objektivität und Neutralität. Balance mein Freund ist das wichtigste im Leben!

  2. Nuracus hat geschrieben: 21.07.2020 14:33 MAAANN ich weiß, jetzt kommen wieder "ABER THE LAST OF US IST KEINE LASAGNE SONDERN EIEN DOSE RAVIOLI!!!111".
    Dann ersetz das Essen in den Sätzen davor durch den üblichen Nudelauflauf. Der ja auch sehr geil sein kann (oder auch nicht) und durchaus Gemeinsamkeiten mit Lasagne hat (in diesem Beispiel: Die Storylastigkeit, mit vielen Cutscenes - das ist der Käse).
    Nö beide Spiele sind ein wahrer Festschmaus für die Genießer da draußen, man muss sie nicht gleichzeitig reinwürgen, sonst kommen keine solche amüsante Kommentare wie hier zustande :mrgreen:
    "Ellie"
    "was ist Dina"
    "wie schmeckt dir Witcher 3"
    "alt und zäh, wie schmeckt dir The Last of Us 2 Geralt"
    "ziemlich blutig Ellie"
    "eine Prise Rache verfeinert den Geschmack"
    Yay

  3. Ich hole ja gerade Hellblade nach. Und hier habe ich den Artstyle und vor allem die Farbpalette nun gefunden, die ich mir mal für Witcher 3 gewünscht habe und nach der es zu Beginn ja auch aussah, bevor CDP dann in die Bonbonkiste gegriffen haben.

  4. Nuracus hat geschrieben: 21.07.2020 13:40 Die Unterschiede sind mir völlig klar, ändern aber rein gar nichts an der echt schon fast unterdurchschnittlichen Umsetzung mit den Ladezeiten.
    Abgesehen davon, nehmen wir das Beispiel Taverne.
    Manchmal betritt man eine Taverne und wenn man einen bestimmten Punkt überschreitet, geht das Spiel (per Blackscreen) in eine Cutscene über.
    Diesen Blackscreen, der zum Teil nicht mal ne Sekunde dauert, kann man nicht anders lösen?
    Natürlich kann man das, der Blackscreen ist lediglich die einfachste Lösung, und leider auch die, die den Spielfluss am heftigsten unterbricht.
    Das fällt eben besonders auf, wenn TW3 mehrere teils kurze Cutscenes aneinander reiht und diese jeweils mit einem Blackscreen + Ladezeit unterbricht.
    Bevor ihr euch gegenseitig zerfleischt (oh immer diese Beißreflexe bei Kritik), ich finde as Spiel grundsätzlich sehr gut, obwohl es zahlreiche Kritikpunkte hat.
    Die Problematik des stotternden Erzählens fällt mir nur einfach jetzt besonders auf, da ich mit TLoU 2 das krasse Gegenteil erlebt habe.
    Es sieht aus, als hätte sich CDP da schlicht gnadenlos überschätzt.
    Nein, kann man eben nicht. Selbst wenn es Beispiele gibt, die direkt eine Szene triggern, muss die Engine so funktionieren, dass alle Fälle abgedeckt sind. In TW3 kann der Ausgang eines kurzen Dialogs schon dafür sorgen, dass die darauffolgende Szene komplett anders verlaufen wird. Die Engine muss also so aufgebaut werden, dass sie grundsätzlich immer bereit ist entweder Fall A oder Fall B zu laden, selbst wenn nach einem Dialog es kein unterschiedlicher Ausgang gibt. Auch muss immer Geralt mit dem Equipment geladen werden, das man sich auch angezogen hat, während die Ausrüstung in TLOU2 fest vorgeschrieben ist.
    Die Engines sind auf komplett unterschiedliche Anforderungen ausgelegt.
    TLOU2-Scripts sind deswegen so flüssig, weil sie komplett linear durchgescriptet sind und sogar von Schauspielern gemotioncaptured. Da spielt quasi nur ein Film mit festen Skript...

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