Viel Masse und viel Klasse
Noch wichtiger: Abseits dieser Masse an kleinen markierten statischen Aufgaben gibt es auch dynamische Ereignisse, die mit einem Ausrufezeichen markiert werden – das können z.B. Überfälle sein, weinende Kinder oder Händler, die vor einem zerstörten Wagen verzweifeln. Allerdings erreicht man hier nicht die situative Dynamik von Skyrim, wo man des Öfteren auch Zeuge größerer Gefechte oder Kämpfe gegen Drachen sowie Ungetüme wurde. Hat man etwas erledigt, darf man manchmal entscheiden, wie sehr man es auf die Bezahlung abgesehen hat: Nimmt man das Geld des verarmten Bauern an, der damit die Heirat seiner Tochter finanzieren wollte? Man kann gutherzig auf das Gold verzichten. Manchmal bekommt man dafür mehr Erfahrungspunkte und vielleicht ein besonderes Geschenk, manchmal nur ein Danke plus Lächeln.
Es gibt auch Situationen, in denen man aktiv feilschen kann, indem man mehr Gold verlangt – was den Auftraggeber allerdings verärgern kann. Etwas seltsam ist hier, dass es im möglichen Aufschlag nur um Peanuts geht, die den Ärger eigentlich nicht wert sind.Trotzdem spielen die Finanzen zu Beginn eine große Rolle für den Hexer. Vor allem wenn man auf dem dritten
Schwierigkeitsgrad spielt, muss man deutlich mehr in Ausrüstung, Reperaturen und Heilung investieren. Aber wie soll man das bezahlen? Zu Beginn kann man sich fast wie in einer Wirtschaftssimulation vorkommen, weil man ständig kalkuliert und handelt. Also muss man sich der Masse an Quests stellen und auf Beute hoffen.
Aber es gibt reichlich Klasse sowie Abwechslung in den größeren Aufgaben. Zwar gibt es nicht die Fülle an klassischen Dungeons wie in Skyrim, aber man ist auch mal in größeren Höhlen unterwegs, muss zu zweit mit einer Magierin in einem kleinem Schutzradius bestehen oder Logikrätsel meistern, wenn ein altes Gedicht z.B. auf die richtige Reihenfolge bei der Aktivierung von Statuen hindeutet.
Neue Erkundungsreize, wenig Holen und Bringen
Die Erkundung profitiert auch vom
Wasser: Geralt kann nicht nur mit Booten zu einsamen Inseln segeln, sondern auch schwimmen und in die Tiefe tauchen, um Flüsse, Seen oder verwinkelte Grotten zu erforschen, während seine Atemluft langsam schwindet – sollte er mehr brauchen, muss er entsprechende Tränke brauen. In Flüssen und Seen locken nicht nur verborgene oder klar markierte Schätze, sondern auch Gefahren wie Unterwasserbiester. Die kann er natürlich nicht mit dem Schwert bekämpfen, aber er darf auch unter Wasser seine Armbrust einsetzen. Wer das ohne automatische Zielerfassung macht, wird es allerdings gegen Schwärme sehr schwer haben.
Die Quests erreichen teilweise eine Qualität, die hinsichtlich der filmreifen Inszenierung an Grand Theft Auto erinnert und hinsichtlich der offenen Struktur vielleicht sogar neue Maßstäbe setzt. Selbst wenn man in den Etappen zum Ziel nicht erfolgreich ist, gibt es meist alternative Wege – aber es ist auch möglich, komplett zu scheitern. Als mir ein Rabatt auf einen Passierschein für eine Brücke
versprochen wurde, wenn ich Verwandte auf dem Schlachtfeld vor Nekrophagen schütze, musste ich damit leben, dass ich gar nichts bekam – weil der Schwager gestorben war. Sackgasse? Nein, es gibt mindestens drei Arten, wie man an diesen Schein gelangen kann.
Wie viel Holen und Bringen ist dabei? Überraschend wenig. Der Hexer muss also nicht wie blöde 1/10 Kräuter sammeln. Natürlich ist das Sammeln hier auch ein wichtiger Teil des Spieldesigns, aber es wird cleverer eingebunden. CD Project RED lässt ihn z.B. Zutaten für einen Trank suchen, um einer kranken Frau zu helfen. All das ist immer in eine kleine Erzählung eingebunden: In diesem Fall muss man entscheiden, ob man die gefährliche Medizin namens Schwalbe überhaupt verabreichen will – egal wie man sich entscheidet: es wird Folgen haben.
Finde es unreal The Last of Us 2 über The Witcher 3 zu erheben und zu sagen, Witcher 3 war gar nicht so gut damals wie angenommen, ein überschätztes Game. Technisch sowieso nicht vergleichbar mit The Last of Us 2 (Witcher 3 war übrigens nicht PS4 Exklusiv, da speilen also auch andere Faktoren mit was die Engine betrifft), weil da einige Jahre und Entwicklungszeit dazwischenliegen.
Jetzt fehlt nur noch das behauptet wird The last of Us 2 hat in seiner Quantität und Qualität genauso viele gute Charaktere zu bieten wie ein Witcher...
Habe selten so eine weltfremde Meinung gehört. Es ist Dein gutes recht The Last Of us 2 als ewiges Meisterwerk anzuloben, aber besinne Dich evtl. doch ein bißchen auf Objektivität und Neutralität. Balance mein Freund ist das wichtigste im Leben!
"Ellie"
"was ist Dina"
"wie schmeckt dir Witcher 3"
"alt und zäh, wie schmeckt dir The Last of Us 2 Geralt"
"ziemlich blutig Ellie"
"eine Prise Rache verfeinert den Geschmack"
Yay
Ich hole ja gerade Hellblade nach. Und hier habe ich den Artstyle und vor allem die Farbpalette nun gefunden, die ich mir mal für Witcher 3 gewünscht habe und nach der es zu Beginn ja auch aussah, bevor CDP dann in die Bonbonkiste gegriffen haben.
Und wie stehts mir RDR2?
Ich verstehe was du meinst aber es ist doch durchaus legitim die Kamera zu kritisieren...
Die Engines sind auf komplett unterschiedliche Anforderungen ausgelegt.
TLOU2-Scripts sind deswegen so flüssig, weil sie komplett linear durchgescriptet sind und sogar von Schauspielern gemotioncaptured. Da spielt quasi nur ein Film mit festen Skript...