Verdammt! Wo ist die Zeit geblieben? Ein Blick auf die spielinterne „Echtzeit“-Uhr zeigt mir, dass es schon wieder viel zu spät ist. Insgesamt habe ich bislang über 50 Stunden in der Alten Republik zugebracht. Verdammt! Da ist die Zeit geblieben…
Ich habe auf Korriban u.a. gegen wilde Bestien gekämpft, nach einem seltenen Artefakt eines einstmals mächtigen Sith Lords namens Tulak Hord gesucht und musste zu allem Überfluss auch den Neid und die Anfeindungen eines weiteren Sith-Akolyten über mich ergehen lassen. Natürlich habe ich sowohl die Bestien besiegt als auch den fehlgeleiteten Feind aus den eigenen Reihen in die Schranken gewiesen. Und selbstverständlich konnte ich das Artefakt für meine Meisterin Lord Zash sicherstellen, die kurz darauf zum Darth ernannt wurde.
Auf einer imperialen Weltraumstation habe ich den nächsten Schritt meiner Ausbildung gemacht und wurde zum Sith-Hexer, der nicht nur mit Blitzen für Zerstörung sorgen, sondern auch heilen kann. Gleichzeitig habe ich versucht, mich mit meinem Begleiter anzufreunden, der mir seit etwa der achten Erfahrungsstufe hinterherläuft und meinen Befehlen folgt. Und ich habe mir aus einem breiten Spektrum an Sammel- und Gegenstands-Herstellungs-Fertigkeiten herausgepickt, was mir sinnvoll erscheint: Ich schwinge ein Lichtschwert, also sorge ich dafür, dass ich mir meine eigenen Waffen bauen kann!
Endlich mobil
Auf dem Planeten Dromund Kaas mit seiner beeindruckenden Hauptstadt Kaas City fand ich das nächste Artefakt für Darth Zash und habe den schwelenden Konflikt zwischen dem Imperium und der Allianz der Republik kennen gelernt. Ich habe Soldaten des Imperiums geholfen, sie ab und an auch verraten (wenn es mir dienlich war) und mir mit einigen leicht gefallenen Entscheidungen endlich die dunkle Seite der Macht zu eigen gemacht. Bislang hat dies allerdings nur den Vorteil, dass ich bei einem Händler der dunklen Seite einkaufen kann. Ich hoffe, dass in dieser Richtung vielleicht noch ein eigener Missionsstrang wartet. Außerdem hat sich die Figur hinsichtlich des Aussehens verändert: Die Augen haben ein unnatürliches Leuchten bekommen, während das Gesicht langsam seine gesunde Färbung verliert – schön.
Und ich habe endlich (in etwa mit Stufe 17) mein eigenes Schiff bekommen. Hier habe ich nicht nur Zugriff auf mein Bankschließfach, sondern kann ohne Probleme zwischen den Planeten hin und her reisen, auf denen ich Aufträge zu erledigen habe. Und wenn ich Lust dazu habe, kann ich mich sogar in Weltraumschlachten einschalten, die anfänglich jeweils um die fünf Minuten dauern und anständig Erfahrungspunkte und Credits ausspucken, spielerisch aber bei einem simplen Railshooter Halt machen. Dass man hier keine Weltraumoper à la X-Wing Alliance & Co erwarten kann, war mir schon klar. Doch etwas mehr hätte es trotz Star Wars-Atmosphäre verströmender Kampf-Kulisse durchaus sein können.
Die Rebellion muss aufgehalten werden
Nachdem ich nun endlich einen fliegenden Untersatz besitze, habe ich mich gleich zum nächsten Planeten aufgemacht: Balmorra. Hier wartete nicht nur das nächste Artefakt, das ich für Darth Zash bergen musste, sondern auch die gleiche Ansammlung an hochwertig erzählten Standard-Missionen wie auf den anderen bisher besuchten Welten.
Immerhin hatte ich jetzt die Möglichkeit, mehr über die Rebellion zu erfahren und mich direkt einzuschalten. Und ich wäre kein Sith, wenn ich nicht alles in meiner Macht Stehende tun würde, um diese Insekten der Republik zu zerquetschen, wo ich sie antreffe. Gesagt, getan: Sehr zur Freude meines Begleiters habe ich die Schwachen, sprich: die Rebellen, bekämpft und ausradiert, wo es nur ging. Das Imperium der Sith kann nicht aufgehalten werden. Als nächstes steht ein Besuch auf Nar Shaddaa an, einem fortschrittlichen Planeten, hinter dessen Neonfassaden die Hutts herrschen.
Kein „Grinden“ nötig
Dass ich bis zu diesem Zeitpunkt so sehr in der Alten Republik abtauchen konnte (und wollte), ist in erster Linie klassischen Bioware-Offline-Tugenden zuzuschreiben. Denn obwohl die Mechanik der meisten Missionen nicht über MMO-Standards, also „Töte dies“, „Töte X Viecher“ oder „Bring dies“ bzw. „Finde jenes“ hinaus kommt, macht die Erzählung mit ihren vertonten Dialogen vieles, wenn nicht sogar alles wett, um mich nachhaltig zu motivieren. Die Charaktere sind größtenteils interessant und die Antwortmöglichkeiten sorgen zwar (wenn man hinter die Kulissen schaut und den Dialog wiederholt) nicht immer für einen grundsätzlich anderen Gesprächsverlauf, wirken aber authentisch. Und mitunter offenbaren sich sogar weitere Entscheidungsmöglichkeiten, die sich auf den Fortgang der Mission auswirken: Geht man brachial und mit viel Blutvergießen an die Aufgabe oder nutzt man subtilere Methoden, um sein Ziel zu erreichen? Schade dass Bioware zu selten von diesen Mechaniken Gebrauch macht und größtenteils auf (zu) klassische Aufgabenstellungen setzt.
Doch es ist nicht nur die Erzählstruktur, die dafür sorgt, dass hier Stunde um Stunde vergeht. Es ist auch das Gefühl, dass man ständig einen passablen Fortschritt erzielt. Denn Bioware hat mit ein paar Kniffen das als „Grinden“ bekannte Phänomen des „Dauerkämpfens um der Erfahrung willen“ aus der Alten Republik verbannt – was ich lautstark begrüße. Über (teils mehrstufige) Bonus-Aufgaben, die sich beim Töten bestimmter Gegner öffnen, bekommt man neben den Hauptmissionen schnell die nötigen Erfahrungspunkte, um in einem angenehmen Tempo durch die Charakter-Stufen zu wandern. Auch hier scheint Bioware vor allem darauf bedacht gewesen zu sein, die Spieler nicht durch unnötig lange XP-Sammelorgien von der Erzählung abzulenken – und das ist gut so!
Gleiches gilt für die heroischen Gruppenmissionen sowie die so genannten „Flashpoints“, die mit viel Erfahrungspunkten sowie hochstufigen Gegenständen locken. Doch dem werde ich mich genauso wie dem Crafting und dem Begleiter im nächsten Kapitel widmen.
Ich frag mich welche Wertung das Spiel jetzt bekommen würde. Einige Sachen die kritisiert wurden wurden mMn verbessert, am Endgame hab ich (bisher) noch immer Spass und die deutlich wenigeren Server sind gut gefüllt... aber gut, ist ohnehin fast immer so dass ein MMO erst mit der Zeit richtig gut wird, Guild Wars 2 ist wohl eine Ausnahme das scheint schon am Anfang richtig gut zu sein.
So, jetzt habe ich es mir doch gekauft. Habe lange hin und her überlegt, aber letztlich möchte ich es doch mal ausprobieren.
Solange es mich eine Weile unterhält, wenigstens bis zum Diablo 3 Release, bin ich zufrieden. Als großer Star Wars Fan bin ich mal gespannt.
Irgendwelche Empfehlungen was die Server-Wahl betrifft? Ich möchte gerne einen Kopfgeldjäger spielen.
Bin allerdings auch auf einem Rollenspiel-Server, vielleicht werden da die Dinge etwas anders gehandhabt.